Hallo Andreas!
Für Euere Anlage möchte ich Euch ein paar Tipps geben, die mir selbst sehr geholfen haben.
Noch bevor ich irgendwas mit Gleisen geplant habe, habe ich mir eine Liste zusammengestellt mit Elementen, die ich unbedingt haben wollte auf meiner Anlage, solchen, die schön zu haben wären, aber nicht auf jeden Fall umgesetzt werden müssen und ein paar Punke, die ich nicht will, die aber oft bei anderen zu sehen sind (z.B. Straßen oder Flüsse ohne Verbindung zum Rest der Welt). Innerhalb dieser Liste gab es dann "natürlich" eine Reihenfolge
So kamen schließlich viele Szenen und Motive zusammen, die ich gerne haben wollte z.B. Stadtrandgebiet, eine ländliche Tankstelle mit Reparaturwerkstatt, eine Burg, großes BW, kleines Nebenbahn-BW, aber auch einiges, das mir zwar gefiel, jedoch nicht unbedingt auf die Anlage musste: z.B. großer Bahnhof (wegen Platz), "Fachwerk-Romantik", Zeche, Hafen, Großbaustelle.
Die Epochenentscheidung spielte dabei auch noch mit... Da ich mich aber nicht so richtig entscheiden konnte, habe ich mich auf einen Zeitraum von 1965-1975 festgelegt (also etwa Ep IIIb bis IVa).
Die obigen Listen wurden natürlich auch beeinflusst vom Studium diverser Kataloge und Zeitschriften, es gab öfter mal eine Umsortierung

Dann ging es an den Gleisplan.
Anfangs habe ich auch mit Schablonen, Lineal und Zirkel geplant -- war immer irgendwie ungenau, radieren oder nachbessern ging nicht so gut und das Ergebnis war eher mäßig. Also bin ich auf die Computerplanung umgestiegen: sauber, viele Versionen eines Plans einfach machbar, hohe Gleisdichte möglich ( <== das ist verführerisch!), 3D-Ansichten darstellbar...
Nachdem ich mit dem Computer immer mit der Wirkung der geplanten Gleise daneben lag (wenn ich mal einen 1zu1-Ausdruck gemacht habe), habe ich komplett auf die "Copy, Cut and Glue"-Methode umgestellt -- und bin sehr zufrieden damit! Als Unterlage verwende ich gerne die weißen Rückseiten abgelaufener Wandkalender, die kann man hinterher zusammenrollen und archivieren... Braunes Packpapier geht auch ganz gut, da kommt der "Erdboden-Eindruck" mit dazu.
Deshalb würde ich Euch empfehlen, einige Gleise / Weichen (oder endsprechende maßhaltige Abbildungen) auf einen Kopierer zu legen, eine gehörige Anzahl Kopien zu machen und die Anlagenfläche aus Packpapier zusammenzukleben.
Und dann los mit dem Planen in "Drauf-Los-Manier" mit den ausgeschnittenen Weichenkopien und Gleisen -- die Überraschung wird folgen: Da Ihr dann quasi 1zu1 plant, könnt Ihr auch die evtl. vorhandenen Fahrzeuge und Bauwerke (bzw. einfache, aber maßstäbliche Kartonmodelle) mit aufstellen und werdet schnell erkennen, wie lang ein Gleis tatsächlich sein muss und wo eine Anordnung "nicht natürlich" wirkt.
Schattenbahnhof und "Untergrund" kann man gut mit dem PC planen, aber damit die Landschaft mit der Bahn harmonisch wirkt, ist es besser 1zu1 zu planen. Macht zum einen viel Spaß, zum anderen sieht man aber sofort, wenn "etwas garnicht geht". Und bei Kurven nutze ich diese Kurventechnik: Linie gezeichnet und dann mit kleinen "Gleisstücken" (je nach Radius 5-15cm lang) nachgeklebt. Für eine Doppelgleisstrecke habe ich mir ein Doppelgleis geklebt (mit der Abstandsmarkierung "30mm" gekennzeichnet) und dann dieses geklebte Doppelgleis kopiert -- spart etwas Arbeit

Die Papierplanung kann ich wirklich guten Gewissens empfehlen!

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Aber Achtung: Diese Art zu planen kann sich zu einem eigenen (ziemlich preiswerten) Hobby entwickeln
Und dann legt los mit dem realen Bau der Anlage! Die Umsetzung vom Plan in die Realität hat eine tolle Wirkung auf einen selbst, wenn man das dann langsam entstehen sieht!
Viele Grüße
Michael
PS: Eine interessante Alternative könnten auch Kato-Gleise für Euch sein, die sind ziemlich stabil und können leicht umgebaut werden, sehen aber trotzdem nicht schlecht aus. Und sie sind auch für eine Teppichbahn geeignet; mein Sohn hat damit ziemlich umfangreiche Gleispläne im Gästezimmer aufgebaut und uns dazu "verdonnert", wie "der Storch im Salat" über die Gleisanlagen zu stolpern, wenn wir mal lüften wollten...
Aber man kann damit natürlich auch schöne Anlagen mit Landschaft aufbauen und spart sich so das Schottern.