MoiN zusammeN,
gestern ist der zweite Prototyp fertig geworden - und der ist jetzt auch einsatzfähig. Und jetzt gibt‘s auch bessere Bilder vom Aufbau.
Hier sind schon die ersten vier Schritte getan: a) Der dicke 0,8 mm Federdraht in den Kulissenstein eingesetzt, dies dann auf die Schiene an der Grundplatte geschoben und der Federdraht in die Bohrung der Stellschwelle der Weiche eingesetzt. b) die Grundplatte mit drei Schrauben ans Trassenbrett befestigt - vorheriges Maßnehmen ist sinnvoll. c) den 0,5 mm Stelldraht des Antriebs eingesetzt.
Das Visier von links auf den Federdraht aufgeschoben und in die passende Aussparung der Grundplatte - hier die zweite, für 5 mm Stellbereich - eingesetzt.
Den bereits im Servohalter befestigten Servo mit seiner Drahtführung ebenfalls von links auf den Stelldraht aufschieben und an der Grundplatte anklipsen. Die Klipsmimik ist noch ein bisschen locker - da muss ich nochmal dran - hält aber. Aber so ist die Montage, die man vielleicht auch mal zum Austausch des Servos unter der Anlage machen muss, weitestgehend fummelfrei.
Und das war‘s auch schon! Das heißt, jetzt kann man den Servo an den Dekoder anschließen und einrichten.
Die beiden Bilder zeigen den Antrieb in den beiden Schaltstellungen. Auf der anderen Seite sieht das dann erwartungsgemäß so aus:
Bei dieser Weiche - mit der ich schon alles mögliche angestellt habe - ist die Aufnahmebohrung für den Stelldragt in der Mitte der Stellschwelle. Kurz zur Nomenklatur der Stellwinkel: Der Stellbereich des Servos umfasst etwa 90 Grad und wird durch einen ganzzahligen Kennwert zwischen 0 und 127 ausgedrückt. Ein Wert von 63 oder 64 entspricht also der Mittellage des Servos.
Die Weichenzungen liegen sicher bei einem Einstellwert von 20 oder kleiner in der einen, und bei 105 oder größer in der anderen Stellung an. Schneidet man die Weichenzungen auf, indem man mit einem feinen Schraubenzieher zwischen Zunge und Stammschiene fährt, federt die Weichenzunge wieder zurück. Passt. Mehr braucht‘s nicht. Der Servo hat also nach beiden Seiten noch Stellweg übrig, die z.B. dann willkommen sind, wenn man beim Einbau des Servos die Mitte nicht ganz getroffen hat.
Dir originale Stellschwelle der Peco-Weiche hat einen Abstand von ca. 17 mm zwischen den beiden Bohrungen zur Aufnahme der Stelldrähte, also jeweils 8,5 mm Abstand zur Mittellinie. Da es für das Layout der Unterwelt der Anlage sehr wünschenswert ist, dass der Antrieb mittig unter der Weiche verschwindet, wird es also noch zwei Kulissensteine geben, bei denen die Aufnahmebohrungen für den inneren 0,5 mm und den äußeren 0,8 mm Stelldraht um 8,5 mm gegeneinander versetzt sind.
Weiterhin ein Stück separater Gleitschiene und einen Kulissenstein mit zwei Aufnahmen für 0,8 mm Stelldrähte: Damit wird es möglich, den Antrieb bei Notwendigkeit seitlich von der Weiche abzurücken und stattdessen an der Weiche nur die separate Gleitschiene mit gekoppeltem Kulissenstein vorzusehen. Es gibt z.B. in meinem Schattenbahnhof eine Stelle, an der ein Gleis mehrere Antriebe direkt unterquert, so dass die Antriebe zur Seite rücken müssen.
Das und ggfs noch ein verbesserter Aufklipsmechanismus für den Servohalter wäre noch zu konstruieren. Aber das ist Kleinkram.
Und damit müsste eigentlich die Weichenausrüstung für die neu trassierte Anlage festliegen, wenn jetzt nicht noch irgend ein Malheur passiert, dass dem „surr-surr“ als Alternative zum Klack-klack irgendwie Einhalt gebietet.
Das war jetzt viel Gegrübel zu Anfang - aber dieser Punkt wird damit jetzt genauso entspannt wie der Einbau eines käuflichen Klick-klack Antriebs.
Nachsatz - und nachdem ich nochmal auf die Anleitung zu dem Dekoder geschaut habe, noch ein paar Infos zu weiteren Fragen, die hierzu „unterwegs“ aufgekommen sind:
a) Man kann die Stellzeit des Servos fast millisekundengenau einstellen. Dazu wird ein Kennwert eingegeben, der sich errechnet aus 1000 * gewünschte Zeit / Differenz der Endlagen. Aha. Beim voreingestellten Wert von 40 liegt die Stellzeit über den gesamten Bewegungsbereich des Servos bei ungefähr drei Sekunden. Passt.
b) Man kann für jeden Servoausgang angeben, ob die Servospannung dauernd oder nur während des Stellvorgangs eingeschaltet sein soll. Damit sollten sich auch Servos, die Strom ziehen, ohne dass sie etwas tun, handhaben lassen.
c) Man kann tatsächlich für jeden Servoausgang noch eine zweite Adresse eingeben und für dafür nochmal eigene Endlagen festlegen. Damit ließen sich für den Servo insgesamt vier Stellungen speichern.
d) Es gibt diesen Dekoder noch in einer neueren, etwas größeren Ausführung, die auch mit einem Umschalter pro Servoausgang versehen ist. Damit kann man die Herzstückpolarität auch am Servo schalten. Man kann einzeln vorwählen, ob der Schaltzeit zum Beginn, zum Ende oder mitten während der Stellbewegung liegen soll (mir persönlich ist das völlig wurst - die Weichenherzstücke haben keinen Kontakt irgendwo anders hin. Sie sollten dann die richtige Polung haben, wenn etwas drüberfährt, aber zu diesem Zeitpunkt sollte besser nicht geschaltet werden. Ich habe noch eine größere Menge dieser Dekoder herumliegen. Deswegen konnte ich auch leichten Herzens die Endschalter direkt am Weichentrieb wieder abschaffen.
e) Der kleine Dekoder hat noch die Möglichkeit, noch ein Nachwippen, etwa von Schrankenbäumen oder Signalflügeln einzustellen. Habe ich nich nicht ausprobiert, ich stell‘s mir aber, gut, vielleicht nicht gerade bei Weichen, aber sonst ganz witzig vor.