Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

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S.Bahn
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Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von S.Bahn »

Hi Zusammen,

ich wollte mal meinen Einstand hier feiern mit dem im Betreff genannten Thema. Covid19 brachte es mit sich, dass ich mich mal etwas näher mit Lasercut-Bausätzen beschäftigte. Im Laufe der letzten 2 Jahre haben sich so manche Bausätze bei mir eingefunden, teilweise günstig erworben aus Restbeständen oder sonstigen Abverkäufen, obwohl ich sie noch längere Zeit nicht wirklich für die Anlage brauchen werde.

Egal - ich hab mich also die letzten Tage dran gemacht, den einen oder anderen Bausatz zusammen zu kleistern, was eigentlich ganz gut geklappt hat, wenn man einen halbwegs brauchbaren Leim hat. Weißleim ist in meinen Augen total ungeeignet, da dieser viel zu schnell abtrocknet, wenn man möchte, dass dieser dann nicht überall wieder rausquillt (Stickwort: Glänzende Stellen nach dem Abtrocknen).

Was mir aber recht schnell aufgefallen ist: die Maßstäblichkeit ist nach wie vor ein massives Problem bei vielen Herstellern. Das war ja schon so, als es ausschließlich die Plastik-Bausätze gab. Stadthäuser eigentlich viel zu klein, im Vergleich dazu Einfamilienhäuser viel zu groß. Aber das sich das auch noch bis heute gehalten hat, erschüttert mich schon ein wenig.

Den Bock abgeschossen hat jetzt ein Bausatz eines Bushaltestellen-Wartehäuschen. Die gemessene Höhe beträgt exakt 3cm, und das wären umgerechnet 4,8 Meter! Zum Vergleich: Eine Neubauwohnung hat bei uns eine Höhe vom Boden (Estrich) bis zur Decke von etwa 2,5 Meter. Das Wartehäuschen wäre demnach knapp 2 Etagen hoch!!!!! Ich konnte es nicht glauben und hab zur Sicherheit nochmal nachgesehen, was auf der Packung steht. Und da steht eindeutig "Spur N 1:160". Ok, dachte ich mir, kann ja sein, dass da nur ein falsches Etikett dran ist, aber da sehe ich auf dem geläserten Material den Schriftzug für die Spur N. Aber ernsthaft, das Modell würde meiner Meinung nach perfekt zu Spur H0 passen, denn die 3cm wären dann umgerechnet 2,6 Meter, also absolut realistisch.

Also schnell mal einen Bausatz eines anderen Herstellers (marode Hütte) zusammen gebaut und daneben hingestellt - sieht schon optisch deutlich kleiner und damit realistischer für die Spur N aus. Höhe der Hütte: 2,5cm, was umgerechnet 4 Meter enspricht, was durchaus akzeptabel ist. Damit geht sie locker als Büro-Ersatz in einem Betrieb im Außeneinsatz (Schrottplatz, Autohändler etc) durch.

Vergleichsbild:
Bild

Angesichts solcher Gegebenheiten frage ich mich schön langsam, wie ich dieses Konglomerat an verschiedenen Maßstäben unter einen Hut bekommen soll. Wie löst Ihr diesen Knoten?
Liebe Grüße,
Herby
MHAG
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von MHAG »

Hallo Herby,

die Maßstäblichkeit bei Bausätzen hängt oftmals stark vom Empfinden des Konstrukteurs ab -- mal ganz boshaft geschrieben :P
Und das kann vom Empfinden des Erbauers dann deutlich abweichen :lol:
Wobei Empfinden <> Messgerät gilt ;)
Aber:
Ich nehme als Referenz meist kein Messgerät her, sondern stelle eine Figur "normaler Größe" daneben, auch habe ich mir ein Auto gesucht, dass einigermaßen maßstäblich umgesetzt wurde und gut erkennbare Details hat. Sind die Größenverhältnisse zwischen dem Objekt und Figur/Fahrzeug plausibel, dann lasse ich das durchgehen. Wobei natürlich auch ein Eindruck von einem dem Model ähnlichen Vorbild-Foto mit zur "Empfindung" beitragen kann.
Und es hängt auch vom gewählten Vorbild ab: Alte Bushäuschen waren knapp über 2m hoch, wenn ich mir diese neuen Teile ansehe, die von den Gemeinden "im Stil passend" :?: zur Neubausiedlung gebaut werden, dann sehen die mitunter Deinem "Neubau" durchaus ähnlich -- gerade auch in der Höhe. Soll ja zu den Häusern rundum passen. Ob ich solche Bauwerke optisch gut finde, steht auf einem anderen Blatt; sie sind aber vorbildentsprechend... :| Zum Glück gab es sowas in meiner dargestellten Epoche noch nicht so oft ;)

Was mir allerdings auch schon aufgefallen ist: Viele Lasercut-Bausätze sind "gnadenlos umgerechnet" -- an sich ja nicht schlecht, wegen der Hauptabmessungen bestimmt sogar sehr gut. Dadurch passen sie allerdings nicht immer zum vorhandenen Bestand, was eine Integration auf der Moba schwierig macht. Kann man vielleicht durch geeignete Anordnung und Gruppierung umgehen.

Jedoch wirken auf mich viele dieser Lasercut-Bausätze auch irgendwie "tot" oder "zu exakt=leblos", etwas, das ich momentan noch nicht richtig greifen kann -- ist nur so ein Gefühl, dass da was nicht passt. Liegt vielleicht an der Farbgebung, an den Gravur-/Schnittlinien (dunkel) oder irgend was anderem; noch keine Ahnung.
Was mir auch noch bei Häusern ins Auge sticht, ist die meistens viel zu geringe Wandstärke bei Fenstern, das sieht irgendwie unreal aus. Dabei helfen dann auch keine noch so feinen Fensterkreuze. Sobald man da nachhilft (Wandverstärkung) und mit weiteren Details wie Fensterbrettern (werden gern vergessen) ergänzt, kommt plötzlich "Leben" in das Bauwerk. Gilt nicht nur für Lasercut, ist auch bei "normalen Bausätzen" manchmal so (sowohl Plastik, als auch Papier/Karton -- bei letzterem besonders deutlich zu erleben).
Deshalb sehe ich die Lasercut-Bausätze eher als gut bearbeitbares Rohmaterial, das zwar eine individuelle Verfeinerung erfordert, aber durch die "Vorarbeit" einiges vereinfacht. Und bei der Verfeinerung passe ich die "Maßstäblichkeit" dann an meine Bedürfnisse an ;)

So könnte ich mir bei der "Maroden Hütte" eine etwas tiefer in die Wand gelegte Türe gut vorstellen (hätte ich zumindest gemacht, vielleicht auch die Fenster), dazu noch einen kleinen "Betonsockel" darunter und eine kleine Treppenstufe vor der Türe. Eine uneinheitliche Farbgebung der Holzwände und etwas Moos auf dem Dach kämen auch noch dazu.
Im Gegensatz dazu würde ich die ziemlich moderne "Wartehalle" (da passt die Wandstärke optisch recht gut) etwas niedriger machen durch einen nicht so steilen Dachwinkel (wobei ich die Dachfläche schon so groß lassen würde, gibt halt einen größeren Überstand zum Unterstellen), die Höhe über den Querbalken würde ich wahrscheinlich auch etwas reduzieren. Was allerdings mit dem sehr modern wirkenden Fenster (was soll das eigentlich da bezwecken?) zu machen ist? Vielleicht die untersten Scheiben dicht machen und einen Blumenkasten davor zum Wegtarnen... Eine Frage auch noch zur Bank: Kann ein Preiserlein da gut sitzen oder hängen die Beine in der Luft? Bei letzterem würde ich da auch noch einen Boden so einpassen, dass die Füße auf den Boden passen -- macht das Bauwerk nich nur optisch niedriger.
Aber stelle doch mal eine Referenzfigur dazu und mach bitte nochmal Fotos -- vielleicht ist der Eindruck dann garnicht mehr so schlimm!
Durch die bisherige "Maßstabsignoranz" der etablierten Hersteller wurden unsere Augen und die Sehgewohnheit nämlich an den manchmal zu kleinen Maßstab (teilweise sogar mehrere Maßstäbe: z.B. werden Stockwerke nach oben niedriger!) und eine extreme Verniedlichung als "richtig" gewöhnt... Da muss man sich selbst auch "neu justieren" :o :shock: :| :)

Viele Grüße 8-)
Michael
S.Bahn
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von S.Bahn »

Danke Michael für die Idee mit dem Preiserlein - ich hab mal je eine Merten-Figur daneben gestellt (weil die ja einen Standfuß haben und daher nicht von selbst wieder umfallen ... :D ) und jetzt schaut es tatsächlich andersrum aus: siehe hier:
Bild

Demnach scheint das Wartehäuschen gar nicht mal von den Proportionen falsch zu sein, zumindest was den eigentlichen Wartebereich betrifft. Und wegen der Sitzbank: die Oberkante der Sitzfläche beträgt knapp 4mm, was ja umgerechnet um die 65cm wäre und das sollte eigentlich eine reale Sitzhöhe sein. Notfalls kann ich die ja versetzen, weil die Bank ja nur aus einem 2-teiligen Brettchen besteht, die man einfach an die Rück- und Seitenwände klebt.

Was dieser abgeschlossene Bereich sein soll, weiß ich auch nicht. Der Bausatz ist eh irgendwie eigenartig, weil der Hersteller bei den kleinen Modellen keinerlei Bauanleitung mitliefert. Man kann allenfalls die Produktbilder in seinem Webshop zurate Ziehen. So hat eine der drei Seitenwände eine Tür lasergraviert und ich hab mir da keine Gedanken gemacht, welche Seitenwand wo hinkommen soll. Man sieht es auf dem Bild leider nicht, ich hab sie in die Mitte gesetzt, weil ich mir dachte, dass man da vom Unterstand aus in einen kleinen Raum gehen können soll, falls es mal draußen sehr kalt und/oder windig (vielleicht bei Schneefall oder Regen) sein sollte, dass man doch noch ein trockenes Plätzchen findet. Blöderweise wird jetzt die Tür durch die Sitzbank blockiert. Aber wie gesagt, man sieht die Türe sowieso nicht. Ich denke, diese Seitenwand sollte auf die linke Seite, um von AUSSEN in diesen Raum zu kommen. Und: dieses Fenster ist unverglast.

Aber wegen der Größenverhältnisse: Dan scheint mir die marode Hütte deutlich zu klein geraten, was es im Endeffekt auch nicht besser macht. Weil es prinzipiell ja egal ist, ob das eine zu groß oder das andere zu klein ist. Vielleicht sollte man sich angewöhnen, nicht zu viele Hersteller zu mischen, denn bei dem Hersteller, der das Wartehäuschen konstruiert hat, habe ich den Eindruck, dass alle Gebäude etwas großzügiger geplant wurden, und die vom Hersteller der maroden Hütte sind sie im Grunde genommen ziemlich klein geraten. So ähnlich, wie es früher halt mal bei den Faller-Häusern war, die waren ja auch eher für den Hintergrund gedacht.

Und was das "Pimpen" betrifft, gebe ich Dir recht. Das hier sind in erster Linie ja kleine Häuschen, um mir mal eine Technik beim Zusammenbau anzugewöhnen und um zu schauen, worauf man aufpassen sollte. Wenn ich da noch mit Pulverfarbe drüber gehe, sieht die Sache auch wieder ganz anders aus, denke ich mir. Etwas Patina muss man ja hier und dort machen. Den generellen Vorteil sehe ich in erster Linie dadurch, dass die Dinger nicht glänzen wie ein frisch lackiertes Schaukelpferd. Schon alleine die gelaserten Dächer machen einen ordentlichen Eindruck - etwas Schmutz drauf, und das schaut sicher sehr realistisch aus. Es kommt leider bei den Fotos nicht so gut rüber, aber die feinen Details, die da graviert werden, sind schon erstaunlich. Hat somit alles Vor- und Nachteile. Und das selber Machen - so wie Du mit Deiner Burg, was ich es faszinierend finde - na, ich weiß nicht, ob ich mich das jemals versuchen werde. Aber mal sehen, wenn ich dann auf meiner eigentlichen Anlage arbeite und wie schnell es dann voran geht. Weil irgendwie 'fertig' werden möchte ich schon noch, bevor ich meinen Löffel abgeben muss ... :lol:

Na, mal sehen, was dann passieren wird, wenn ich soweit bin, Landschaft zu gestalten.
Liebe Grüße,
Herby
MHAG
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von MHAG »

Hallo Herby,

also, mit Figur sieht das doch schon recht manierlich aus! Sind halt zwei verschiedene Gebäudetypen -- ich hätte da jetzt keine Bedenken, die in näherer Nachbarschaft anzuordnen. Einzig der Betonsockel aus Graupappe (1mm) samt Antritt käme auf jeden Fall unter die marode Hütte (oder den "Verkaufspavillion" eines drittklassigen Gebrauchtwagenhändlers :lol: ), diese Art Behelfsbüro fand man in München bis vor kurzem nahe beim Ostbahnhof...
Auch als Gartenhaus auf "Bahnland" könnte die Hütte überzeugen, denn da durften keine dauerhaften Gebäude aufgestellt werden. Und diese Hütten durften auch nicht sehr groß werden. Ein paar Schrebergärten machen sich bestimmt auf Deiner Anlage gut ;)

Noch eine Idee :idea: zu dem ominösen Fenster der Wartehalle: Wenn Du versuchst, mit Weißleim von hinten eine Haut über die Öffnungen zu ziehen, könnte das wie aus Glasbausteinen gebaut wirken. Dann im Wartebereich einen in die Wand versenkten Fahrkartenautomaten einbauen, der von diesem Raum aus gewartet/befüllt wird. Dazu braucht es nur noch eine Türe an der Außenwand oder hinten. Oder vielleicht sogar ein EC-Automat -- mit Beleuchtung könnte das recht nett wirken.

Viele Grüße 8-)
Michael
Zuletzt geändert von MHAG am 26 Jun 2020, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
Helmut
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von Helmut »

Hallo,
ich habe vor kurzem mal Bierkisten in 3D gezeichnet und gedruckt. 30 cm sind die hoch, in 1:160 also pi x Daumen 1,9 mm. Wenn man sich das neben einem Preiserlein vorstellt, wirkt das auf mich persönlich extrem klein. Ich habe dann verschiedene Maßstäbe ausprobiert und bin dann mit Hilfe der Diskussionen hier im Forum auf etwa 1:120 gekommen. Ein paar Kisten hatte ich Intercargo für seine verdurstenden Gerüstbauer geschickt und sein telefonischer Kommentar: die sind aber klein.
Oder mein Kanalmodul mit den beiden Schiffen, obwohl im Maßstab 1:160 von Artitec angeboten, sind sie deutlich unterdimensioniert. Aber es passt irgendwie.
Was ich damit sagen will: wir arbeiten nicht in einem festen Maßstab sondern die Umgebung muss stimmig sein. Je größer die Entfernung umso toleranter kann man sein.

Gruß aus KerpeN
Helmut
S.Bahn
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von S.Bahn »

@ Michael

Klar sind das unterschiedliche Gebäudetypen - aber ich könnte noch ein paar mehr davon hinstellen, und irgendwie hab ich bei fast jedem das Gefühl, dass der Maßstab irgendwie nicht stimmen kann. Hab da eine verfallene Scheune stehen, die ist quadratisch und dessen Dach hat in der Breite die selben Abmessungen wie das Wartehäuschen. Und einfach nur der gedankliche Vergleich: wenn ich auf den Bus warte und dort ist ein Häuschen, wo man sich bei Regen unterstellen kann, dann gehe ich davon aus, dass sich da vielleicht 10 bis maximal 15 Personen drunter stellen kann, wobei man sich bei 15 Personen eigentlich schon ziemlich nahe kommt (mehr als man möchte, selbst wenns Covid19 nicht gäbe). Hingegen habe ich in Erinnerung, dass so eine Scheune eigentlich einen riesigen Innenraum bietet, wo das halbe Dorf bei einer Feier tanzen könnte.

Tja, wird wohl irgendwie auch nur ein undefiniertes Gefühl von mir sein. Wenn diese Gebäude total nackt auf dem Tisch stehen, schaut es halt irgendwie unausgewogen aus. Und wahrscheinlich ist das jetzt auch nur ein Jammern auf hohem Niveau ... ;)

Was die marode Hütte betrifft, die wurde vom Hersteller so in Szene gesetzt, dass sie massiv von Büschen umwachsen ist, sodass man eh nur einen Teil von dem Gebäude sieht. Eigentlich gehören auch noch einige Planken vor die Tür und dem Fenster, aber die hab ich mal weggelassen (kann ich ja immer noch draufkleben, wenn es notwendig ist). Hier habe ich vor, einen aufgelassenen Gebrauchtautohandel in einer Baulücke am Rand der Stadt zu machen. Bei uns ist es ja so, dass alte Häuser immer wieder mal abgerissen werden und dann steht diese freie Fläche für eine Zwischenbenützung zur Verfügung. Meist sind das einfache Parkplätze, die da eingerichtet werden, aber es kommt auch immer wieder vor, dass dort gebrauchte Autos angeboten werden. Kurz eine einfache Holzhütte drauf als Büro und fertig. Und wenn der dann in Konkurs geht, dann bleiben halt die Sachen, die nicht verwertbar sind, so lange drauf, bis dort gebaut wird oder das Grundstück anderweitig verpachtet wird (und vom Pächter dann geräumt wird). Und genau sowas will ich dann nachstellen, mit viel Unkraut und jeder Menge Büsche, vielleicht hie und da ein verrostetes altes Auto, mit dieser Hütte am Rand und einem total maroden Lattenzaun.

Die Idee mit dem Ticketautomaten für das Wartehäuschen werde ich mir durch den Kopf gehen lassen, das klingt gut. Und die Haltstelle werde ich dann wohl irgendwo in einer grünen Umgebung mit vielen Büschen und Bäumen vorsehen, dann fällt das riesige Dach (hoffentlich) nicht so stark auf. Und vielleicht wirds ja ein Snack-Automat und keiner für Tickets ... :lol:

Übrigens: Schrebergärten - da habe ich schon etliche Gebäude gesammelt, um eine halbwegs vernünftig wirkende Anlage zu schaffen. Sowas ist für mich ein absolutes Muss. Nur wäre das marode Häuschen eher ungeeignet, da es eben sehr viele Löcher und auch eingeschlagene Fenster hat. Da möchte ich eine halbwegs heile welt mit maximal 2 Streithanseln ... :twisted:

@ Helmut

Ja, das ist mir bewusst, dass bestimmte Dinge eine gewisse mindestgröße haben müssen, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden in unserer Spurgröße. Aber bei einem Gebäude? Gut möglich, dass Du recht hast und es gar nicht so großartig auffällt, wenn die optisch kleineren Gebäude hinten und die optisch größeren Gebäude vorne sind. Macht das bei einer Anlagentiefe von 80cm wirklich so viel aus? Ich hab dafür leider noch überhaupt kein Gefühl. Das wird dann hoffentlich kommen, wenn die ersten begrasten Flächen und asphaltierten Straßen zu sehen sind ... 8-)
Liebe Grüße,
Herby
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Lothar
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von Lothar »

Hallo,

Ich hab hier mal ein paar Fahrgastunterstände gefunden, die eine recht beachtliche Größe haben:

https://www.instagram.com/p/B6bKhIkIXc0/

https://www.picuki.com/media/2265375985410992268

https://www.picuki.com/media/2234924122868569257
Gruß Lothar

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S.Bahn
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von S.Bahn »

Hi Lothar,

danke für die Bilder - ich hab mich auch schon im Vorfeld auf die Suche gemacht, aber kein Vorbild gefunden, dass dem Modell größenmäßig entspricht. Und Deine 3 Beispiele treffen es auch nicht, finde ich. Vor allem das letzte erfüllt ja auch noch einen optischen Zweck und nicht nur den, als Unterstand für Busfahrgäste zu dienen.

Hab jetzt noch ein weiteres Modell eines Bushaltestellen-Unterstands zusammengebaut, sogar vom selben Hersteller - und das entspricht schon eher meinen Vorstellungen:

Bild

Man sieht, das ist nicht gar so protzig. Es fehlt halt noch die Sitzbank an der Rückwand und man kann auch noch einen Fensterrahmen an der Rückwand aufkleben als Halter, der den Fahrplan aufnimmt. Da muss ich mir erst was passendes ausdrucken ...

@ Michael

Weil Du weiter oben erwähnt hast, dass bei der maroden Hütte die Tür und das Fenster so bündig mit der Außenseite sind. Bei diesem Modell werden die beiden Fenster versetzt nach innen aufgeklebt - siehe diese Vergrößerung:

Bild

Ich hoffe, man kann es auch halbwegs gut erkennen. Ob diese Elemente bündig mit der Fassade sind, liegt also nicht daran, dass es Lasercut-Modelle sind. Bei dem einen Modell sind Fenster- und Türrahmen exakt so groß wie der Ausschnitt im Mauerteil, beim nächsten ist eben rundum eine Klebefläche, sodass man die Teile von hinten auf das Mauerteil kleben kann und dadurch sind sie dann nach hinten versetzt. bei einem 1mm dicken Karton wären das umgerechnet 16cm, was das Fenster ins Gebäude versetzt ist und das sieht absolut realistisch aus. Hier ist es jetzt etwa einen halben Milimeter, für diese Hütte meiner Meinung nach ausreichend. Innen bündig ist die Verglasung, auf diese Verglasung wurde von außen der Fensterrahmen aufgeklebt. Und die Kunststofffolie samt Fensterrahmen ist eben dünner als das Sperrholz, aus dem der Bausatz besteht.
Liebe Grüße,
Herby
InterCargo
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von InterCargo »

Hallo Herby,

der kleine Unterstand ist auch für mich interessant, darf ich fragen, welche Länge und Breite der Unterstand hat?

Hast du auch schon mal über den Selbstbau nachgedacht?

Fragt freundlich grüßend

der

InterCargo
Helmut
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Re: Maßstäblichkeit bei der Modellbahn?

Beitrag von Helmut »

Hallo Herby,
S.Bahn hat geschrieben: 04 Mai 2020, 20:40
@ Helmut

Ja, das ist mir bewusst, dass bestimmte Dinge eine gewisse mindestgröße haben müssen, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden in unserer Spurgröße. Aber bei einem Gebäude? Gut möglich, dass Du recht hast und es gar nicht so großartig auffällt, wenn die optisch kleineren Gebäude hinten und die optisch größeren Gebäude vorne sind. Macht das bei einer Anlagentiefe von 80cm wirklich so viel aus? Ich hab dafür leider noch überhaupt kein Gefühl. Das wird dann hoffentlich kommen, wenn die ersten begrasten Flächen und asphaltierten Straßen zu sehen sind ... 8-)
ich glaube, da hast Du mich missverstanden. Meine Meinung ist, dass wir unterschiedliche Maßstäbe von Herstellerseite verwenden müssen und zusammenstellen müssen, was zueinander passt. Meine maßstäbliche Bierkiste wäre im Vergleich zu den üblichen Preiserlein zu klein gewesen. Ein anderes Beispiel ist ein kleiner Traktor von Busch, hier habe ich eine Z-Figur als Fahrer draufgesetzt, weil N da zu mächtig war. Ich bin der Meinung, dass man mit dem Auge argumentieren sollte und weniger mit dem Zollstock. Besteht eine gewisse Entfernung der Szenen, fällt dem Auge die unterschiedlichen Maßstäbe gar nicht so sehr auf. Bei der Tiefe könnte ich mir allerdings vorstellen, dass kleine Häuser vorne und große hinten unangenehm wirken würden.

Gruß aus KerpeN
Helmut
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