Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Hier dreht sich alles um die Modellbahn
ClausS
Site Admin
Beiträge: 1283
Registriert: 18 Jan 2019, 08:00
Wohnort: Angelbachtal

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von ClausS »

Hallo zusammen,

dann will ich mal weiter erzählen. Diesmal von der Schienenreinigung und wieder von Kumpel Murphy. Den, mit den Gesetzen.

Schon ziemlich früh hat mich das Thema Schienenreinigung beschäftigt. Den Anfang machte ich mit Herkat Kesselwagen, in die ich SR24 füllte. Das klappte soweit ganz gut, solange der Zug fuhr, verteilte sich die Flüssigkeit gleichmäßig. Nur wenn der Zug stehenblieb verteilte sich die Flüssigkeit auf einer Stelle, was nicht ganz im Sinne des Erfinders war. Erst viel später kam ich auf den Gedanken, dass man die Flüssigkeit vielleicht wieder von den Schienen abwischen sollte, damit sich der gelöste Dreck nicht in den Antrieben der Loks und auf allen Rädern festsetzt.

Also ging ich über zur Trockenreinigung. Dafür gab es von Roco einen Waggon mit einem Rubber unten dran. Der kam aber durch keine Kurve. Dann gab es von Minitrix 4 achsige Güterwagen mit Jörger Filz untern dran. Die Laufen schwer, aber zuverlässig, weil sie auch ordentlich Gewicht haben.

Dann kam die (scheinbare) Lösung aller Probleme, ein Tomix Reinigungswagen, der gleich digitalisiert und in die Vitrine gestellt wurde. Dann konnte ich noch einen LUX Staubsauger günstig einem Kollegen abkaufen, der schon digitalisiert war. Noch erwähnen möchte ich die Fleischmann Reinigungslok, die sich mit 2 angeklebten Schleifscheibchen redlich abmüht, für größere Strecken ab 5 Meter aber nicht geeignet scheint.

Da ich noch keine Etagen hatte, konnte ich immer nach dem Aufbau und Einschottern mit meinem Lieblingsmittelchen die Schienen reinigen. Isopropanol auf einen Baumwolllappen und die Schienen damit eingerieben. Anschließend mit einem trockenen Baumwolllappen den aufgeweichten Dreck abgewischt. Das Ergebnis war und ist überzeugend.

Zusätzlich habe ich begonnen, Teile der Strecke mit ATF zu behandeln, was mir besonders in der Wendelsteigung viel Vergnügen bereitete.

Dann kam der Stillstand und die Inbetriebnahme. Wie erwartet bewegte sich kein Rad, es war eher ein Gezuckel zu bemerken. Wie war das nochmal mit dem ATF und der Langzeitkonservierung? Zum Glück hat sich nur wenig Staub gebildet und auf der Anlage niedergelassen. Da der Raum nur für die Modellbahn genutzt wird, ist die Türe geschlossen und die Fenster zu. Der Raum liegt oben im Haus und hat eine relativ konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit. trotzdem waren die Schienen nicht kontaktfreudig.

Also kurzerhand, bevor ich mich wieder an die große Aktion mit dem Iso mache, einfach mal den Roco Rubber (ohne Waggon) über die Schienen gezogen und wie durch Zauberhand war der Kontakt da. Also hilft ATF wohl doch. Den Rubber über die Gleise der Wendel gezogen

Bild

auch hier lief alles sauber.

Bis auf ein paar Loks, die partout nicht wollten und deren Räder noch eine Reinigung verlang(t)en. Aber das ist ein anderes Thema.

Dann schlug mein Kumpel Murphy erbarmungslos zu und hat sich eine Ecke der Bahn gekapert, und zwar genau hier:

Bild

Das ist der seitliche Eingriff zum "kleinen" Schattenbahnhof, in dem 8 Personenzüge mit bis zu 10 Waggons Platz finden können. Ich kam mit dem Arm zwar rein, das Herausziehen war aber mit Schmerzen und Abschürfungen verbunden. Tja, wenn man viel trainiert werden die Arme dick :lol: :lol:

Hier ist noch die Ansicht von vorne über die Einfahrt

Bild

Jedenfalls war das nichts mit dem Reinigen, man soll halt Murphy nix bauen lassen. Der Bereich heißt jetzt übrigens "Murphys Eck"

Um das Problem zu lösen fiel mir mein Tomix/LUX Maschinenpark ein. Dummer weise hatten beide reine Selectrix 1 Decoder, mit denen die Z21 nichts anfangen kann. Also 2 Multis eingebaut, Testfahrt Tomix und nichts geht. Hätte ich ihn vielleicht mal testen sollen? Der LUX hat den Umbau überstanden, ist aber ein Staubsauger, der die Schienen nicht abrubbeln kann.

Ins Netz gestürzt und beim LUX Reinigungswagen hängengeblieben. Der mit dem stolzen Preis. Beim Händler standen keine Informationen zum Digitalisieren dabei, nur bei MSL stand was von DCC. Also bestellt zum Testen. Es stellte sich heraus, dass es dem Waggon egal ist, ob der Strom analog oder digital ist. Er fängt an zu rubbeln, wenn er Strom hat UND sich bewegt. Also bei Stillstand steht auch die Walze. Das hat auch bestens funktioniert und nach 2 Gleisen in Murphys Eck sah die Walze so aus:

Bild

Und die Gleise lassen sich wieder einwandfrei befahren.

Natürlich soll es auch ein Stabsauger hinter dem Rubbler sein, der Dreck soll ja weg. Also den LUX Staubsauger dahintergespannt und - nix geht. Der alte Sauger saugt nur, wenn der Waggon steht. Sobald er sich bewegt ist Schluß mit saugen. Noch neue Radsätze darunter gebaut, die guten von Thomschke. Damit saugte er im Stillstand noch besser, aber in der Bewegung mochte er immer noch nicht.

Da es von LUX auch den Sauger mit der gleichen Technik gibt, mit der Egalwirkung vom Strom, habe ich mir den auch zugelegt. Die Testsaugung war (sehr) zufriedenstellend. aber jetzt ist ja die Zentrale kaputt und in Reparatur. Die Wagen von Hand schieben geht auch nicht, da Murphys Eck schmerzhafte Spuren hinterlässt.

Somit habe ich eine neue Erfahrung gemacht wenn irgendwann der erste Deckel auf das Untergeschoß kommt. Ein Eingrifftest sollte auch gemacht werden und gegebenenfalls der Segmentrahmen an den Eingriffstellen verjüngt werden. Das geht am besten vor dem finalen Einbau.

Das wurde jetzt wieder eine längere Geschichte. Wie immer freue ich mich über jeden Kommentar und jede Anregung zu den einzelnen Themen.

Habt eine schöne Woche und bleibt gesund!

LG Claus
Helmut
Site Admin
Beiträge: 1525
Registriert: 14 Jan 2019, 19:29

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von Helmut »

Hallo Clauss,
es ist wirklich schön zu lesen, dass Du wieder richtig aktiv bist. Zum Thema Schienenreinigung kann ich nur sagen, eine "never ending Story". Wenn es geht, lasse ich meinen Reinigungsfuhrpark immer mal wieder mitfahren. Sehr gute Erfahrungen habe ich bisher mit diesem ATF-Öl von der Autowerkstatt meines Vertrauens gemacht. Obwohl die Schienen immer etwas ölig sind und das Tempo nach dem Darüberreiben schwarz ist, sind die Kontakteigenschaften gut, auch nach längerem Stillstand.

Gruß aus KerpeN
Helmut
ClausS
Site Admin
Beiträge: 1283
Registriert: 18 Jan 2019, 08:00
Wohnort: Angelbachtal

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von ClausS »

Hallo Helmut,

da hast du wohl recht. Wobei in der Vergangenheit war das beste Mittel gegen Verschmutzung fahren, fahren und fahren.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du bei den Modulen und im Ausstellungsbetrieb ganz andere Reinigungsaufgaben zu lösen hast als ich mit meiner kleinen stationären. Ich denke da nur an wechselnde Temperaturen und Luftfeuchtigkeit vor und während der Ausstellung.

Und ich hatte vergessen, meine vielen Noch Reinigungszwerge zu erwähnen, die in einigen Zügen mitlaufen. Die sollte ich mal wieder auswaschen.

LG Claus
InterCargo
Beiträge: 894
Registriert: 17 Jan 2019, 11:47

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von InterCargo »

Hallo Claus,

Kompliment, du hast eine tolle Anlage über mehrere Etagen gebaut - und kannst einen abwechslungsreichen Betrieb mit einer ganzen Reihe verschiedener Züge fahren.

Schön das du wieder soweit bist, dass du wieder FAHREN kannst ;)

Sehr interessant sind für mich auch deine Ausführungen und Erfahrungen zur Gleisreinigung :ugeek: . Momentan reinige ich meine Gleise manuell mit dem Roco-Rubber. Allerdings habe ich noch keinen regelmäßigen Fahrbetrieb - dafür muss ich mir dann auch noch etwas einfallen lassen ;) .

Freundlich grüßt

der

InterCargo
ClausS
Site Admin
Beiträge: 1283
Registriert: 18 Jan 2019, 08:00
Wohnort: Angelbachtal

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von ClausS »

Hallo ICG,

lieben Dank für deinen Kommentar. Das Projekt hat noch eine lange Bauphase und auch etwas mit Lebensplanung zu tun ;-)

Der Roco Rubber ist meistens auch mein Favorit an zugänglichen Stellen. Meiner sieht derzeit so aus:

Bild

Er zeigt deutliche Spuren der Abnutzung, die besonders an nicht zu 100 % geschlossenen Schienenübergängen oder an Lötpunkten der angelöteten Kabel entstehen. Deshalb hat es sich bei mir bewährt, die gerubbelten Schienen hinterher abzusaugen. Dafür habe ich einen alten Haushaltsstaubsauger mit regelbarer Saugkraft.

Bei meinem Testkreis setzt ich den Rubber nicht mehr ein. Eine frisch geölte und geschmierte Lok zieht dessen Abrieb magisch an. Daher verwende ich dort gerne den Jörger Filz, der deutlich weniger Abrieb erzeugt. Der Schmutz wird allerdings vom Filz quasi aufgesogen und der Filz muss dann schonmal gereinigt werden.

Oder einfach Baumwolllagen aus alten T-Shirts. Die werden in Isopropanol getränkt und mit einem trockenen Lappen nachgewischt. Wenn die verbraucht sind werden sie entweder gewaschen oder entsorgt. Das ist für mich die billigste und einfachste Methode. Ein Stück Dachlatte ist auch immer übrig, welches man in den Lappen einwickelt und somit Druck auf die zu reinigende Schiene ausübt.

Das hilft allerdings nur bei zugänglichen Teilen. Bei einer installierten Oberleitung würde ich davon abraten.

LG Claus
ClausS
Site Admin
Beiträge: 1283
Registriert: 18 Jan 2019, 08:00
Wohnort: Angelbachtal

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von ClausS »

Hallo zusammen,

dann will ich mal weiterzählen. Diesmal über meine Erfahrungen zum Thema Radsätze für Waggons und deren Reinigung.

Warum ist mir das wichtig? Ich fahre relativ lange Züge mit einer Automatik, die auf Belegtmeldern beruht. Dafür ist dann entweder eine Beleuchtung (bei Personenwagen), ein Tupfer Widerstandslack oder ein SMD Widerstand verbaut. Aber das ist wiederum ein weiteres Thema, ebenso wie die Radsätze der Lokomotiven, da diese sich nicht frei drehen lassen.

Am Rande sei noch meine Erfahrung mit den alten Plastikrädern erwähnt, die sich bei älteren Modellen von Arnold und Minitrix finden. Diese vertragen wohl den Digitalstrom nicht und fangen an zu schmelzen. Stehen die nun ein paar Tage unter Strom auf derselben Stelle kleben die richtig fest. Ich glaub, Heisskleber beruht auf demselben Prinzip. Die werden jedenfalls ausgetauscht und durch Thomschke Radsätze ersetzt. Dort habe ich die größte Auswahl an Durchmessern.

Wendezüge haben die Eigenschaft, dass sie schon Mal mit dem Steuerwagen voraus fahren. Da meine Schattenbahnsteuerung auf den ersten Stromverbraucher reagiert und das Anhalten auslöst, ist gerade die Stromaufnahme am Steuerwagen besonders wichtig. Auch, oder gerade weil der Steuerwagen deutlich weniger Gewicht auf die Achsen bringt als eine Lok.

Erfahrung habe ich mit 2 Strategien gemacht:

1. Die Brachialmethode

Der Radsatz vor der Reinigung schaut in etwa so aus (manchmal noch viel mehr verschmutzt

Bild

Wenn die Radsätze frei laufen und der Steuerwagen keinen Schleppschalter hat, lade ich meine Proxxon (geht bestimmt auf mit der Dremel) mit der blauen Scheibe

Bild

Mit der kleinsten Drehzahl bearbeite ich dann die Oberflächen und die Achsen, indem ich die Scheibe immer mal kurz daranhalte.

Das Ergebnis sieht dann so aus

Bild

und der Steuerwagen leuchtet vor lauter Freude :-)

2. Sanfte Chemische Keule

Bei Modellen, die die Proxxon Behandlung übel nehmen könnten oder einen Schleppschalter haben, nehme ich die etwas sanftere Methode.

Wiederum ein Beispiel mit schmutzigen Füßen

Bild

Dann nehme ich ein Gleisstück, lege ein Küchentuch darauf und beträufle es mit Isopropanol

Bild

Dann wird der Waggon aufgegleist und durch mehrmaliges hin- und herschieben der Dreck auf den Rädern eingeweicht

Bild

Danach kommt die trockene Hälfte des Küchentuchs auf das Gleis und der Waggon wird wieder darauf hin- und hergeschoben. Danach sieht das Ergebnis so aus:

Bild

Für die Zukunft habe ich mir ein nettes Gerätchen angeschafft, das für Loks und Wagen geeignet sein soll, den LUX Radreiniger

Bild

Der ist bereits digital und noch im Testbetrieb. Unter anderem bin ich mir nicht sicher, wie er auf Flüssigkeiten reagiert und ob er die Radsätze besser trocken oder eingeweicht reinigt. Bei manchen Loks und Wagen hat es bisher gut funktioniert, bei anderen weniger gut. Manche wollen halt immer eine Sonderbehandlung.

So, die Geschichte ist mal wieder lang genug. Ich freue mich schon auf eure Rückmeldungen oder auch auf andere Erfahrungen, die mir und uns allen weiterhelfen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.

LG Claus
ClausS
Site Admin
Beiträge: 1283
Registriert: 18 Jan 2019, 08:00
Wohnort: Angelbachtal

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von ClausS »

Hallo zusammen,

dann will ich mal weitererzählen. Diesmal über meine Erfahrungen bei Reinigen von Lokrädern. Wieder ist dies nur eine Zusammenstellung meiner Erfahrungen. Gerne lese ich auch etwas über eure Erfahrungen. Eine Spül- und Schmiermaschine wäre für mich die eierlegende Wollmilchsau.

Angefangen habe ich in meiner Jugend mit Lappen, das hat mich so nicht überzeugt, da siech die blöden Räder der Loks halt nicht so einfach drehen liessen.

Dann las ich etwas über den Radsatzreiniger von Minitrix, den ich mir dann zugelegt habe

Bild

Wie man sieht ist er stark abgenutzt und verschmutzt. Im Endeffekt hat er mich aber nicht überzeugt, da nur Trockenreinigung möglich ist und verschmutzte Räder die Lokräder darauf nicht laufen liessen

Also kam eine etwas abenteuerliche Konstruktion, ein Gleisstück, verbunden mit einem Trafo. Das Gleisstück habe ich an das eine Drehgestell gedrückt, das andere Drehgestell bewegte sich mit. Die Radsätze habe ich vorher mit Isopropanol behandelt und den Dreck mit einem Glasfaserpinsel abgedreht. Die Ergebnisse machten mich sehr zufrieden, mir wurde nur das Gefummel mit dem Gleis und dem Pinsel zu viel, 2 Hände sind manchmal eine zu wenig.

Also habe ich mir einen Rollenprüfstand zugelegt

Bild

Und gleich noch einen Satz Laufkatzen dazu. Das hat sich nicht wirklich bewährt, da ich in der zeit, bis ich eine Lok eingespannt hatte, einen kompletten Satz reinigen konnte. Also kam der wieder in eine Ecke und harrt der weiteren Verwendung.

Schlußendlich sah ich, mehr oder weniger zufällig, ein Video auf YouTube. Dort wurde gezeigt, wie die Wartung im Miniatur Wunderland Hamburg gehandhabt wird. Seitdem nehme ich die Radsätze aus den Drehgestellen, benetze ein Stück eines Baumwolllappens mit Isopropanol und reibe die Oberflächen damit ein und ab. Am Schluss nochmals trocken nachgerieben und die Radsätze sind wie neu.

Schauen wir mal, ob es noch eine Methode mit besserem Resultat gibt.

Leider muss bei mir fast jede Lok nach dem Neuerwerb zuerst die Füße gereinigt bekommen. Bei Fleischmann ist meist so eine blöde Brünierung auf dem Laufflächen, die der sauberen Stromaufnahme im Weg ist. Auch sind die Loks meist überfettet. Wenn ich das überschüssige Fett dranlasse, findet sich das recht bald auf der Strecke als Schmierfilm wieder. Das will man wirklich nicht.

So, diesmal nicht so lang, ich will euch ja nicht langweilen. Und schon gar nicht den Oberlehrer geben.

Da jetzt meine Z21 wieder da ist werde ich hi8er wieder etwas kürzer treten und über hoffentlich wenige Probleme bei der Inbetriebnahme zu berichten haben.

LG Claus
ClausS
Site Admin
Beiträge: 1283
Registriert: 18 Jan 2019, 08:00
Wohnort: Angelbachtal

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von ClausS »

Hallo zusammen,

nachdem wir eine sehr erholsame Woche im Schwarzwald, trotz Einschränkungen durch das Hygienekonzept des Hotels, verbringen konnten will ich mich über den restlichen Urlaub, der zu beginn des Jahres geplant wurde, mangels Gelüsten zu Alternativen, etwas mehr um die weitere Inbetriebnahme kümmern.

Derzeit steht der Betrieb (mal) wieder, das ich eine sehr lange Baustelle nun erst zu schließen gedenke. Die Liste ist einfach zu lang geworden.

Daher ist nun der Umbau eines kompletten Zuges dran, da er derzeit günstig auf der Anlage steht und ich damit gut Zugriff auf den Zug habe. Ich will ihn nicht abstellen, da ich ihn sonst nie umbauen werde.

Der Zug selbst ist mein erster Zug aus Doppeltragwagen mit Containern. Damals, das war vor etwas mehr als 10 Jahren, gab es beim großen C* einen Hobbytrain Wagen mit der Nummer 23700. Ich glaube, das war sogar ein sog. Conrad exclusiv Modell und sie waren heruntergesetzt auf 29,90 Euronen. Das erschien mir günstig und ich kaufte mir gleich 10 Stück davon.

Dann wurde mir vor Augen geführt, warum die Dinger so billig waren. Die Laufeigenschaften waren so mies, dass der Zug auf der Ebene kaum in Schwung kam. In der ersten Kurve, und ich fahre einen Mindestradius von 40 cm, lupfte es die vorderen Wagen aus den Schienen, so schwerfällig liefen die Wagen. Also Thomschke Radsätze für den ganzen Zug gekauft, jeder wagen hat 3 Drehgestelle mit 2 Achsen, mal 10 Waggons, die Lieferung war versandkostenfrei ;-)

Dieser erste Umbau half schon etwas, immerhin konnte ich einen Ganzzug mit 6 (!) dieser Waggons fahren.

Dennoch hatte ich wenig Freude an dem Zug bis ich im 160er Forum einen Umbauvorschlag fand, der einen Materialfehler bei HT als Ursache für die schlechten Fahreigenschaften fand. Es wurde wohl ein falscher Klebstoff eingesetzt, der zwar ein Stoff war, aber irgendwie nicht klebte. Also flugs den ersten Waggon umgebaut, also jedes Drehgestell abmontiert, die Radsätze raus, dann fiel das Drehgestell auseinander, Klebstoffreste beseitigt, wieder verklebt und alles wieder zusammengesetzt und rollt :-)

Dummerweise drehten die Drehgestellschrauben endlos und fielen teilweise wieder so raus, wie ich sie eingeschraubt habe. Ich vermute, die waren auch eingeklebt. Daraufhin wandte ich mich mit einen Brief an HT und bekam tatsächlich ein Tütchen mit Ersatzschrauben in erheblicher Zahl ohne Berechnung.

Die Ersatzwaggons hatte ich umgebaut, oder auch nicht? Ich weiss es einfach nicht mehr, weil immer andere Geschichten höhere Priorität hatten. Das ist natürlich unbefriedigend und daher baue ich jetzt erst den ganzen Zug um bevor ich mich wieder mit Fahrbetrieb belohne. Strafe muss sein :lol: :lol:

Wenn ich es schon früher erledigt hätte, wäre es schon erledigt. So wie viele andere Kleinigkeiten auch. Mittlerweile habe ich eine ganze Vitrine voll von Modellen, mit denen irgendwas ist oder war. Das gilt es jetzt aufzunehmen und aufzuschreiben, was zu tun ist. Bei der Anzahl von Haftreifen, die ich mal bestellt habe, fehlen bei einigen nur einer davon, was relativ schnell erledigt ist. Dabei gilt es auch, endlich mal den Bestand an Ersatzteilen zu katalogisieren, damit ich weiss, was da ist und vor Allem, wo ich es finde. Das ist aber ein anderes Thema, erst wird der Zug umgebaut.

Und der nächste Neuzugang geht auch auf den Weg vom Händler zu mir, wahrscheinlich heute oder morgen. Der will auch zeitnah getestet und digitalisiert werden. Damit mir eine eventuelle Reklamation noch einen Umtausch ermöglicht.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in die Woche und bleibt gesund!

LG Claus
Helmut
Site Admin
Beiträge: 1525
Registriert: 14 Jan 2019, 19:29

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von Helmut »

Hallo Claus,
irgendwie kommt mir das bekannt vor. Es gibt immer was zu basteln und reparieren und wenn nicht, müssen Herstellerfehler ausgemerzt werden. Ich habe mir angewöhnt, jedem Problemchen eine eigene Schale zu geben und die Zahl der Schalen will einfach nicht abnehmen.

Gruß aus KerpeN
Helmut
ClausS
Site Admin
Beiträge: 1283
Registriert: 18 Jan 2019, 08:00
Wohnort: Angelbachtal

Re: Inbetriebnahme nach Umbau und längerem Stillstand

Beitrag von ClausS »

Hallo Helmut,

du meinst so etwas ähnliches, gell?

Bild

Ich kann dir mitteilen, diese Aufbewahrungsteile helfen nicht bei der Lösung des Problems. Sie gestalten es allerdings übersichtlicher :mrgreen: :mrgreen:

Bei diesem Haufen handelt es sich um eine Arnold BR156, eigentlich eine schöne Lok. Sie ist allerdings so genial konstruiert, dass sie sich selbst kaum eine 1,5 % Steigung hinaufzieht. Vertauscht man die Radsätze, so dass die Haftreifen zur Mitte zeigen, bekommt die Lok zwar Zugkraft, die Stromabnahme geht dann aber nicht durch die Haftreifen durch. Der Umbau ist mir nicht gelungen, gerüchteweise hat Arnold die Drehgestelle nachgebessert und ich habe mir neue bestellt. Nach der Bestellung stellte sich das als Ente heraus, Rückgabe von Ersatzteilen nicht möglich.

Daraufhin habe ich bei dem Ersatzteillieferanten nichts mehr bestellt und mir von Arnold keine Lok mehr zugelegt. Murks konstruieren und dann noch die Leute veräppeln, das kann ich ganz toll leiden.

Es fehlt mir immer noch eine Idee, was ich mit der Lok mache.

Der Hobbytrain Zug ist übrigens fertig umgebaut, so richtig überzeugen mich die Laufeigenschaften nicht. Ma sehen, wie er sich im Betrieb verhält. Wenn es nicht geht, wird er ausgemustert.

LG Claus
Antworten