Baubericht: mein Pfefferland

Hier dreht sich alles um die Modellbahn
ClausS
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von ClausS »

MHAG hat geschrieben: 20 Nov 2020, 08:31 Hallo Mike,

um den Plan auf die Platte zu bringen, kann man den Ausdruck mit Klebeband fixieren und dann mit "Zackenrädchen" (*) einfach "durchradeln" :lol: Dabei erhält man eine Linie aus kleinen Löchern. Eine andere Methode ist, in der Mittellinie im Abstand weniger cm Stecknadeln einzudrücken, anschließend wird der Plan entfernt. An die Stecknadeln kann man dann von beiden Seiten halbe Bettungen aus Kork oder Dämmmaterial ankleben; die Stecknadeln dienen dabei als Positionierhilfe und Anschlag.

Den Plan vollflächig aufkleben geht natürlich auch, könnte aber durch die Papierschicht vielleicht (!) Stapilitätsprobleme geben.

(*) Diese Zackenrädchen dienen zum Kopieren von Schnittmustern im Textilbereich, haben verschiedene Namen (Sternrädchen, Kopierrad) -- zur Not tut es aber auch ein dünnes Zahnrad an einem Griff mit Achse befestigt. Übrigens könnte Durchschlagpapier ("Kopierpapier") auch im Nähbedarf zu bekommen sein, da wird das immer noch eingesetzt.

Viele Grüße 8-)
Michael
Hallo Mike,

so sah mein unterer Schattenbahnhof in der Bauphase aus

Bild

Wie du siehst, habe ich den gesamten Gleisplan ausgedruckt und dann zusammengeklebt. Danach die Trassenstreifen zugeschnitten und aufgeklebt. Im nächsten Schritt, das Bauacryl habe ich immer gut 24 Stunden abbinden lassen, habe ich dann die Schienen aufgeklebt. Da ich ausschließlich Flexgleise verlege, war mir der Ausdruck immer sehr hilfreich, da ich die Radien direkt auf dem Plan biegen konnte.

LG Claus

PS: Ich habe mal die kompletten Bilder vom Aufbau in die Abload Galerie hochgeladen. Kannst du gerne mal durchblättern.
MHAG
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von MHAG »

Hallo Mike,

statt Silikon nehme ich gern Acryl her -- auch in Kartuschen, ähnliche Verarbeitung, weniger Geruch :) und mit Farben überstreichbar (was bei Silikon nicht geht). Letzteres ist wichtig, denn glaub mir, es geht immer irgendwo was daneben :lol:

Trassen baue ich mir aus zwei Lagen 3mm-Sperrholz, das ich mir in 100mm breite Streifen sägen ließ. Diese Streifen säge ich winkelig ab, so dass ich Kurven polygonal annähere (hinterher kann man das auch noch "schön" zuschneiden, falls überhaupt notwendig). Weil ich sowieso Flexgleise verwende, muss das Brett nicht auf den letzten mm mit dem Plan übereinstimmen (es kommt sowieso immer eine Änderung irgendwo und Toleranzen addieren sich grundsätzlich immer zum ungünstigen hin :P ). Diese 6mm verstärke ich bei Bedarf Fachwerk-artig mit dünnen Leisten (ich nehme gern "Raketenholz" von Silvester, habe ich jede Menge :roll: ) und lackiere sie von unten weiß, für die Oberseite nehme ich matten Klarlack -- damit ist eine gewisse Feuchtigkeitssperre gegeben. Im Untergrund nehme ich das Weiß natürlich "rundherum"... :lol:
Und da drauf klebe ich mit Acryl aus der Kartusche einen trassenbreiten 3mm-Korkstreifen, auf den ich dann die eigentlichen Bettungen (wieder 3mm Kork) in passenden Streifen ebenfalls mit Acryl klebe -- zumindest im sichtbaren Bereich. Im Untergrund verklebe ich eine Lage 3,2mm-Trittschalldämmung (mit mineralischen Beimengungen, sehr schwer, "messerfressend", dämmt aber sehr gut!) entweder mit Pattex oder Acryl; die Gleise im Untergrund fixiere ich darauf mit Heißkleber-Punkten, im sichtbaren Bereich "klassisch" mit Pattex, Schotter und Acryl-Putzverfestiger.

Worauf ich hinauswill:
Für die flächigen Bereiche der Anlage ist die "Plan-kopier-Methode" auf jeden Fall besser, aber für Trassen würde ich mir den Aufwand nicht machen, wäre mir auch viel zu viel Verschnitt... da gefällt mir die "Polygonaltrassenmethode" besser ;)

Viele Grüße 8-)
Michael
Zuletzt geändert von MHAG am 26 Nov 2020, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
scabaNga
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von scabaNga »

Hallo,

danke an Euch Beide für die Infos, sehr hilfreich! Die Polygon-Methode von Michael hatte ich auch in Betracht gezogen, das klingt gut! Und mit dem Thema
es kommt sowieso immer eine Änderung irgendwo und Toleranzen addieren sich grundsätzlich immer zum ungünstigen hin
hab ich ja schon beim Zusammenbau der Rahmensegmente meine Erfahrungen gemacht, ich berichtete glaub ich schon davon! :oops:

Den Plan so flächig auslegen wie Claus das gemacht hat wird teilweise schwierig da ich ja alle 35-45cm einen Spant quer habe durch den ich durch muß, aber an einigen Bereichen sollte das auch bei mir gut gehen.

Mal schauen wie so'n Bauacryl in Englisch heisst, selbst Leo gibt dazu nix her :? aber geben tut's den hier sicher. Das Problem mit Silikon und Wasser abweisen war mir schon eingefallen, im Untergrund ist's ja egal aber im sichtbaren Bereich ist das natürlich nix. :o

Mal sehen, morgen ist in jedem Fall ein Trip in den Baumarkt angesagt! 8-)

Viele Grüße!
Mike
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scabaNga
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von scabaNga »

Hallo,

nochmal zum Thema
Die Polygon-Methode von Michael hatte ich auch in Betracht gezogen, das klingt gut
Hat einer von Euch eine gute Methode solche Polygone zu berechnen? Ich habe es mal mit dem Wendelrechner http://www.stayathome.ch/gleiswendel.htm versucht, den Günter Osswald in 1-zu-160 empfiehlt (https://www.1zu160.net/anlagenbau/gleiswendel.php), aber das passt bei mir i'wie nicht :(

Sprich ich habe die erste 180° Kurve meiner Wendel 1:1 ausgedruckt, dann die von dem Rechner mit meinen Werten für Innen- und Aussenkreis berechneten Bretter aus Papier ausgeschnitten und drüber gelegt, aber das war eindeutig zu schmal :shock:

Aber vielleicht mache ich ja i'was falsch bzw. habe es nicht verstanden :roll:

Irgendwelche Tips?

Viele Grüße
Mike
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ClausS
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von ClausS »

Hallo Mike,

mein Tipp dazu wäre, die Steigungswendel so aufzubauen, wie ich es gemacht habe ;-)

Die Polygonmethode war mir damals schon mathematisch zu anstrengend. Ich habe daher, so wie der Kollege hinter dem Link die Korktrassen zuschneidet, die Runden Bretter auf ein Brett aufgezeichnet und ausgeschnitten. Für untern nahm ich 6mm, für oben 4mm Pappel Sperrholz, die ich versetzt verleimt habe wegen der Stabilität und Vermeidung der Sollbruchstelle bei den Übergängen.

Leider finde ich meinen Baubericht im alten Forum gerade nicht, muss mal intensiver suchen.

Die Polygonmethode hat sicherlich ihre Vorteile, auch wenn ich sie nicht anwende.

LG Claus

PS: Tante Edit hat den Bericht hier gefunden.
MHAG
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von MHAG »

Hallo Mike,

bei meinen diversen Kehren habe ich 5cm- bzw. 10cm-Streifen (ein- bzw. zweigleisig) verbaut, quasi als 8-Eck mit 45°-Winkel.
Bei der zweigleisigen Kehre sah so der Rohbau aus:

Bild

Die Ausklinkungen links waren für eine Spante, aber das hat sich nach der "Fehlerkorrektur" an der Anlage erübrigt. :oops: Die Bilder sind noch vorher entstanden.
Nachdem dann die Dämmung aufgeklebt wurde, habe ich eine Mittellinie mit einem Leistenzirkel gezogen und Kartonplättchen zurechtgeschnitten, die den Schwellenabstand markieren. Diese wurden dann mit Nadeln auf der Mittellinie festgepinnt:

Bild

Bild

Bei der Gleisverlegung dienen diese Plättchen dann als Anschlag :

Bild

Bild

Leider habe ich da keine Fotos der "Planung" gemacht, ich verwende dazu 10cm breite Kartonstreifen, die ich erst mal in der Kurvenform so auslege (überlappend), dass die geplante Kurve darauf bequem Platz findet. Dann sieht man schon, "wieviele Ecken man braucht" (auf einen Vollkreis bezogen :!:) und kann daraus den Winkel berechnen (360° / Eckenanzahl = "ungefähr"). Anschließend schneide ich diesen Winkel bei einer Anzahl der Kartonstücke und verlege diese "geklammert". Dadurch bekommt man die benötigte Länge heraus (einfach abmessen ;) ). So bekomme ich eine Karton-Schablone, die dann als Maß für den weiteren Zuschnitt dient.
Zumindest beim "Klammerstatus" habe ich für eine zweifache Kehre (beide Trassen haben unterschiedliche Steigungen, aussen ca 1,5% = Auffahrt, innen zwischen 3% und 4%=Abfahrt) ein Foto gefunden:

Bild

Mit Hilfe der Schablone die beiden Lagen zurechtgeschnitten (Aussenkreis):

Bild

Beide Kehren:

Bild

Bild

Die kleine Lücke dazwischen wird für die Stabilisierung und den Höhenunterschied gebraucht.

Du siehst, ich habe da nicht allzuviel berechnet, denn ich habe jede Menge der 5cm- und 10cm-Sperrholzstreifen, da hilft es mir nichts, wenn der Wendelrechner in einer engeren Kurve 11cm-Streifen verlangt... Da diese Kehren im Untergrund sind, stören mich die Ecken nicht; "oben" werden die dann zurechtgestutzt. Bisher bin ich mit den 45°-Knicken überall ausgekommen, oben werden es dann eher 5°-30° werden für eine sehr langgezogene Kurve.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen -- auch wenn ich eher zum Berechnen neige (und das auch probiert habe -- mit mäßigem Erfolg :roll: ), so geht es auch ohne ganz gut und streßfrei :lol:

Viele Grüße 8-)
Michael
Zuletzt geändert von MHAG am 26 Nov 2020, 16:38, insgesamt 2-mal geändert.
ClausS
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von ClausS »

Hallo Michael,

Kompliment, ein sehr sauberes Stück Arbeit!

LG Claus
scabaNga
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von scabaNga »

Hallo,
MHAG hat geschrieben: 26 Nov 2020, 15:28 Hallo Mike,

bei meinen diversen Kehren habe ich 5cm- bzw. 10cm-Streifen (ein- bzw. zweigleisig) verbaut, quasi als 8-Eck mit 45°-Winkel.
Bei der zweigleisigen Kehre sah so der Rohbau aus:

[... gaaanz viele super Infos und Bilder ... ]

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen -- auch wenn ich eher zum Berechnen neige (und das auch probiert habe -- mit mäßigem Erfolg :roll: ), so geht es auch ohne ganz gut und streßfrei :lol:

Viele Grüße 8-)
Michael
Super, danke Michael, genau so werde es ich auch probieren! :!:

Jetzt mache ich mich erstmal an die "einfacheren" Sachen -- die (mehr oder weniger) geraden Teile im Untergrund.

Da das "tolle" Sperrholz aus dem Bootsbau doch in den Platten (jeweils 120x80cm) eine deutliche Biegung hat :cry: (auf der langen Seite, ich werde meine Streifen soweit möglich aus der kurzen Seite sägen) werde ich 2 Streifen jeweils seitenverkehrt aneinander verleimen um die Biegung auszugleichen (macht es natürlich auch stabiler! :!: ), allerdings nur zwischen den Spanten -- durch den Spant durch (13mm breit) geht nur die obere Schicht, die untere endet direkt davor und beginnt direkt danach wg. Durchfahrtshöhe.

Meine Spantenausschnitte haben 55mm Höhe, aber da ich noch nicht genau weiß wieviel ich für den Gleisuntergrund spendieren muss wg. Lärmdämmung lasse ich mir da lieber ein wenig "Luft" ;)

Mal schauen wie das klappt!

Viele Grüße
Mike

PS: Claus, Deinen Faden aus dem altem Forum muss ich mir noch durchlesen ... 9 Seiten ... uff! Aber da werde ich mit Sicherheit auch noch gute Anregungen finden!
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Helmut
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von Helmut »

Hallo,
interessante Variante, eine Gleiswendel durch ein Polygon zu bilden. Ich kannte das so bisher nicht.

Gruß aus KerpeN
Helmut
scabaNga
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Re: Baubericht -- mein Pfefferland

Beitrag von scabaNga »

Hallo Helmut,

da gibt es aus meiner Sicht min. 2 grosse Vorteile (vielleicht übersehe ich noch andere):
  1. deutlich weniger Veschnitt als wenn ich die Trasse "aus dem Vollen" aussäge da ich bei Polygonen eigtl nur gerade Stücke brauche (Michael hat das weiter oben im Faden schon dargelegt)
  2. durch die "Überlappung" der Polygone kann ich eine deutlich höhere Stabilität der Trasse erreichen
Ich muss halt bloß rausfinden wie die Polygone aussehen müssen :?

Viele Grüße
Mike
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