Das Lackieren von Modellen

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Lothar
Beiträge: 1070
Registriert: 15 Jan 2019, 16:08

Das Lackieren von Modellen

Beitrag von Lothar »

Hallo,

Das Lackieren - das ist so eine Wissenschaft für sich - würde meister Röhrich jetzt sagen, und irgendwo hat er ja recht. Das Lackieren über einen Forumsbeitrag zu erlernen ist in meinen Augen schwierig bis unmöglich. Das muß man selber erlernen.

Was ich damit sagen will: Egal ob jetzt mit Sprühpistole oder Pinsel, das ist eine Sache, für die man selbst ein Gefühl entwickeln muß und deswegen empfehle ich hier, auf "Bastelleichen" o.ä. zu üben, ehe man an wertvolle Objekte ran geht.

Meine Modelle habe ich idR. mit Bastelfarben von Humbrol und Revell lackiert, es kamen aber durchaus auch schon Lacke anderer Hersteller zur Anwendung. Insbesondere wenn man mit Lacken arbeitet, die nicht unbedingt für den Modellbau hergestellt wurden, sollte man an eine nicht sichtbaren Stelle vorher probieren, ob sich der Lack mit dem zu lackierenden Material verträgt, das ist nämlich leider nicht immer so. Generell sollte man mit Farben, die man nicht kennt, erstmal einen Versuch machen, um sich mit deren Eigenschaften vertraut zu machen.

Generell gilt:
- Die Oberfläche muß sauber, insbesondere fettfrei sein.
- Nach dem Lackieren sollte man das Objekt ruhen lassen und es dabei vor Staub und anderen Umwelteinflüssen schützen
- Bevor man ein zweite Lackschicht aufbringt, muß die erste durchgetrocknet sein
- zwei etwas dünnere Lackschichten sind idR. besser als eine dicke. Wenn der Lack also beim ersten Anlauf nicht vollständig deckt: Das Objekt weglegen und am nächsten Tag eine zweite drauf.

Anbei noch ein paar Objekte, die ich selber lackiert habe:

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Dieser Messgerätewagen entstand aus einem Postwagen in ozeanblau/beige. Zunächst einmal wurde Wagen komplett in Lichtgrau lackiert (die Grundfarbe, die hier wie Weiß aussieht). Anschließend wurde die oberere Hälfte in gelb abgesetzt. Gerade bei hellen Farben ist es wichtig, daß man einen hellen und gleichmäßig gefärbten Untergrund hat. Ist der Untergrund unterschiedlich gefärbt, kann es passieren, daß die auflackierte Farbe nachher ungleichmäßig aussieht.

Zum Schluß wurde der schmale Streifen in Grau lackiert. Wichtig bei solchen mehrfarbigen Arbeiten ist ein vernünftiges Abkleben. Hier sollte man nicht am Material sparen, da sonst entweder die Farbe unter das Material läuft oder man die vorherige Lackschicht mit abreißt.


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Dieser Vorbildfreie Avmz entstand nach der Vorlage des Sonderwagens, des es zum Tag der Offenen Tür im Werk Neumünster mal zu kaufen gab. Auch hier war die Grundfarbe Lichtgrau, auf die später der rote Streifen auflackiert wurde. Besonderheit an diesem Modell ist, daß der rote Streifen an zwei Stellen unterbrochen wurde: einmal für das DB-Logo und einmal für den Schriftzug "150 Jahre Werk Neumünster".

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Genau so entstand auch dieser Dmsdz 859


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Eine besondere Geschichte hat dieser Wagen: Den erwarb ich eigentlich als Ersatzteilspender, weil den einer bis auf die Radsätze und die Kupplungsfedern komplett in Rot lackiert hatte. Hier mußte der Wagen vorher komplett zerlegt werden. Anschließend wurde der Kessel in "Aluminium", das fahrwerk in Grau und die Anschriftentafel in Schwarz lackiert. Die Vorlage für die Farbaufteilung lieferte ein Netzfund, als Vorlage für die Beschriftung mußte ein Märklin 4532 herhalten.


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Dieser Schiebewandwagen wurde aus einem "kräftig orangefarbenen" Flohmarktkauf umlackiert.


Und hier sind noch drei selbst lackierte H0-Busse. So etwas baut man übrigens nicht innerhalb einer Woche....
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Gruß Lothar

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Hans-Werner
Beiträge: 421
Registriert: 17 Jan 2019, 20:43

Re: Das Lackieren von Modellen

Beitrag von Hans-Werner »

Hallo Lothar,
das hast Du sehr schön erläutert und gute Tipps gegeben. Die Modelle sehen auch richtig gut aus.
Klasse Arbeiten!
Gruß
Hans-Werner
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