Hallo Claus,
in meinem Statement ging es mir eigentlich nur um den (einfachen) Motortausch, davon
Ob die Fahreigenschaften der einzelnen Modelle dann noch weiter verbessert werden kann, durch anderes Getriebe, oder Radsätze, oder Schwungmasse etc. ist nach meinen Gedankengängen eine andere Baustelle
ist das unabhängig.
Sicher kann man durch Getriebeänderungen noch mehr aus den Maschinchen herausholen -- aber nur, wer das wirklich kann.
Wenn aber schon der Motor "nicht optimal" ist, hilft der (meist komplizierte) Getriebeumbau erst mal nicht so viel.
Für den Digitalbetrieb sehe ich den Vorteil darin, dass man quasi einen Motortyp hat und sich demzufolge auch nur mit einem Dekodertyp (der sich mit dem Motor gut versteht) tiefer beschäftigen muß (was die Programmierung angeht, vorallem "drumherum": Licht, Funktionen, Sound). Nebenbei bekommt man auch den Dekodereinbauraum, denn die Glockenankermotore sind meistens etwas kleiner als die "nativen Wuchtbrummen". Und ja, es gibt auch gute Originalmotore, die Hersteller müssten die nur überall verwenden.
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Hallo Eduard,
Deine Argumentation
Bei der Konstruktion des Fahrwerks um eine geringe Anzahl von Motoren bin ich der Meinung ist es Eventuell nicht sooo einfach. Ich Unterstelle hier den Entwicklern und ihren Chefs das dies gar nicht gewollt ist, weil es könnte Konstruktionsaufwand sein, den man durch "Neuplanung" nicht hat. Man muß ja die "Karroserie" um den Antrieb planen und so baut man den Antrieb irgendwie ein.
drehe ich jetzt mal um:
Wenn ich ein
einmal optimiert kontruiertes Chassis habe, das in sich möglichst klein gehalten ist, habe ich diesen Konstruktionsaufwand nur einmal -- von Änderungen wie der Länge abgesehen; aber das ist parametrisierbar. Dann ist es doch einfacher und billiger, wenn ich das Gehäuse und die Details auf so ein Chassis "draufkonstruiere" -- es gibt ja definierte Lagerpunkte dafür. Wahrscheinlich könnte man dafür auch ein "virtuelles Innengehäuse" definieren, das dann nur noch um die "Aussenhaut" ergänzt werden muss.
Nimm als Beispiel die Vielfalt der Drehgestell-Loks irgendeines europäischen Herstellers: Bei fast jeder ist der innere Aufbau anders (meistens auch die elektronischen Platinen), obwohl er prinzipiell gleich sein könnte (*). Amerikaner und Japaner scheinen teilweise schon weiter zu sein, manche äußerlich wirklich unterschiedliche Loks sind da offenbar im Inneren gleich aufgebaut.
Ich sehe das analog zum Programmieren: Man treibt einmal den Aufwand und erstellt vernünftige wiederverwendbare Programm-Bibliotheken und spart diese Zeit hinterher mehrfach in der eigentlichen Enwicklung, weil man eben auf diese Routinen zurückgreifen kann.
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Aber nochmal zum allgemeinen Thema "Glockenankermotor":
Die aus Fernost erhältlichen Motore mögen qualitativ nicht so gut wie die Originale sein, kosten aber auch nur einen Bruchteil. Die Originale haben Spezifikationen, die sie für den Medizinbereich (u.a.) einsetzbar machen und die eine bestimmte garantierte Lebensdauer fordern. Diese Spezifikationen sind aber für die Modellbahn ungefähr so, wie wenn man einen RollsRoyce nutzt, um zum Park&Ride-Parkplatz zu kommen: es geht, bringt einen gewissen Status, es wird wahrscheinlich lange Zeit gehen, aber ein kleineres Auto tut´s dafür genauso -- ich weiß jeder Vergleich hinkt
Aber heute ist es eben durch die Umbausätze möglich, so einen Motortausch selbst ohne allzugroßen Aufwand durchzuführen, was früher nur durch spezialisierte Einbauer gemacht werden konnte. Und die Umbausätze wären nicht entwickelt worden, wenn die Glockenankermotore nicht zu einem Massenartikel geworden wären.
Viele Grüße (-)
Michael
(*) Die Autobauer "beherrschen" das auch: So sollen beim Renault Laguna 14
Varianten des Motors existieren (wegen unterschiedlicher Befestigungspunkte, nicht Leistungsklassen!), je nachdem an welchem Band und in welcher Zeit der Wagen gebaut wurde. Wurde mir so gesagt, als ich einen Ersatzmotor gebraucht hätte... Den hätte ich zwar günstig bekommen, aber ob er dann gepasst hätte? Eine evtl. Anpassung hätte den Motorpreis unter Umständen verdoppelt, die Motorreparatur wäre auf mindestens den gleichen Preis gekommen (und ohne Gewähr, dass er sich vollständig reparieren lässt). Ich habe den Wagen verwerten lassen und mir ein anderes Fabrikat gekauft...