Frustrationsquelle Innenbeleuchtung

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Herbert

Frustrationsquelle Innenbeleuchtung

Beitrag von Herbert »

Seit einiger Zeit versuche ich, eine Lösung zu finden, um meine Personenwagen möglichst stilgerecht zu beleuchten. Aber so recht komme ich nicht zu einem für mich befriedigenden Ergebnis.

Meine bisher beste Idee war, die Wagen mittels längenmäßig zurecht geschnibbelten 5V-LED-Streifen auszustatten. Dazu müsste ich von der Digitalspannung am Gleis auf etwa 2,3V für die LED-Streifen runter. Dann habe ich mir sagen lassen, dass ich das auch mittels eines Step-Down-Converters machen könnte, der dann noch den Vorteil hätte, dass die Verlustleistung geringer wäre als bei einem simplen Widerstand. Und zum Schluss bin ich auf Konstantstromquellen von Schönwitz gestolpert, die es beisielsweise mit einer Begrenzung von 2mA gibt. Tests haben gezeigt, dass der Strom für einen langen Personenwagen vollkommen ausreichend ist (11 LEDs, jede einzelne mit einem 100 Ohm Widerstand abgesichert). Direkt anlötbar wäre noch ein Kondensator, der dann kurze Unterbrechungen bei der Stromaufnahme überbrückt. Bis dahin wurde alles schon getestet.

Was mich stört: dass die Wagen dann permanent das Licht an haben, egal zu welcher (Moba-)Tageszeit. Meine ursprüngliche Idee war, dass ich in den Wagen je einen Hall-Sensor einbaue, der dann über am Gleis eingearbeitete Magnete das Licht in den Wagen ein- und ausschaltet. Da ich aber davon viel zu wenig verstehe und ich niemanden ausfindig machen konnte, der mich beratend unterstützen kann, habe ich dieses Vorhaben wieder verworfen. Es wäre sowieso nur eine Notlösung gewesen, weil die Wagen dann immer nur dort ein- und ausgeschaltet werden können, wo eben ein Magnet mit der entsprechenden Polung sitzt. Also wenn der Zug in einen Tunnel einfährt, wird das Licht in den Wagen immer an einer ganz bestimmten Stelle vor dem Tunnel angehen. Also zuerst im ersten Wagen, dann im zweiten, im dritten usw. Und nicht alle gleichzeitig.

Eine andere Alternative wäre, fertige Lichtleisten zu kaufen, die einen DCC-Decoder bereits an Bord haben. So habe ich mir mal einen ESU 50709 gekauft, aber mit dem habe ich das ungute Gefühl, dass mir die Dichte der LEDs zu gering ist und es deswegen zu keiner wirklich schönen, homogenen Ausleuchtung des Wagens käme. Die LEDs meiner Stripes sitzen doch deutlich dichter zusammen. Dafür hätten die ESU-Teile den Vorteil, dass ich das Licht in einem Rutsch für einen ganzen Zug ein- und ausschalten und sogar eine Menge an Effekten einstellen kann. So kann man das typische Einschalt-Flackern von Neonröhren simulieren oder eine defekte (dauernd blinkende) Neonröhre einstellen oder eine LED komplett ausschalten. Man kann auch Nachteffekte einstellen, wo in Schlafwagen eben stark gedimmt wird in der Nacht. Allerdings ist diese Lösung nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu bekommen.

Eine dritte Variante wäre, dass man sich für jeden Wagen einen Funktionsdecoder zulegt und damit das Licht automatisiert über einen digitalen Befehl steuert. Mittlerweile gibt es ja schon ziemlich kleine Decoder, die man wohl in jedem N-Wagen unterbringt - aber es wäre wohl auch die teuerste Variante, zumal ja die Decoder ja auch mehr können als nur das Licht ein- und auszuschalten.

Die letzte Möglichkeit wäre selbstverständlich, die Wagen unbeleuchtet zu lassen.

Wie macht Ihr auf Euren Anlagen? Habt Ihr noch weitere Lösungsmöglichkeiten parat?
Helmut
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Re: Frustrationsquelle Innenbeleuchtung

Beitrag von Helmut »

Hallo,
Ich sehe 3 Varianten:

1 Decoder und leitende Kupplungen
Decoder in jedem Waggon
Licht brennt immer so schwach, dass es tagsüber kaum wahrgenommen wird (das habe ich mal gemacht und wäre meine bevorzugte Variante.

Gruß aus KerpeN
Helmut
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Lothar
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Re: Frustrationsquelle Innenbeleuchtung

Beitrag von Lothar »

Hallo,

Ich habe das mal versucht mit der Innenbeleuchtung und dann sehr schnell wieder aufgegeben. Das ganze war mir viel zu flackerig und die Beleuchtungen sind auch viel zu hell.

Und im Nachtbetrieb kann man die Fahrzeuge auch nicht so abdunkeln, daß das Licht wirklich nur durch die Fenster kommt. Insbesondere die Fuge zwischen Wagenkasten und dach habe ich nie so abdichten können, daß da kein Licht durchkommt.
Gruß Lothar

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scabaNga
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Re: Frustrationsquelle Innenbeleuchtung

Beitrag von scabaNga »

Hallo,

ich habe aus den gleichen Gründen wie Lothar bei mir auch aus allen Wagen die Innenbeleuchtung ausgebaut (es gibt glaube ich eine Ausnahme :oops: ).

Bei mir kam als Grund noch dazu das der Rollwiderstand der Wagen durch die Schleifer doch erheblich zunimmt, und (aus meiner Erfahrung) spätestens bei 5-6 Wagen so groß ist das kaum noch eine Lok den Zug eine 2%'ige Steigung hochziehen kann :cry:

Schlußbeleuchtung OK, aber Innenbeleuchtung der Wagen ist bei mir sowas von "out" ...

Viele Grüße
Mike
5qm U im Bau, ca. 100m Gleislänge, MTX und Peco Code 80
Zentrale RMX7950usb; Steuerung TC10A4 Gold
Fahren SX1, SX2, DCC; Schalten & Melden SLX
Baubericht: viewtopic.php?t=296
Herbert

Re: Frustrationsquelle Innenbeleuchtung

Beitrag von Herbert »

Danke für die Antworten - schaut wohl so aus, als ob ich entweder mich weiter alleine durchkämpfen muss - oder dem mehrheitlichen Trend, unbeleuchtet zu fahren, anschließe. Obwohl: da ich ja unbedingt eine 24-Stunden Beleuchtung realisieren will (also wo beispielsweise alle 24 Minuten ein Tag abläuft, von Mittag über Nachmitag, Abend, Nacht, Morgengrauen, Morgen, Vormittag und wieder Mittag), würde es wohl ziemlich doof aussehen, wenn da nur unbeleuchtete Personenwagen unterwegs wären.

Das Flackern hoffe ich mittels eines Elkos lösen zu können. Wenn so ein KSQ maximal 2 mA bereit stellt, dann überbrückt ein 100 µF Elko eine Unterbrechung von ca 1,5 bis 2 Sekunden. Und das wäre jedenfalls lange genug, um die kürzesten Aussetzer zum Veschwinden zu bringen.

Mein längster Zug hat 6 lange Wagen, die rollen aber allesamt extrem leichtgängig. Ich habe auch aus allen Personenwagen das Gewicht rausgenommen, damit laufen sie sogar noch besser als mit Gewicht - und zudem lassen die sich auch leichter nach oben ziehen (weniger Gewicht). Als Schleifer werde ich noch mit den Metallblättchen experimentieren, die in den länglichen Diebstahlschutz-Dingern drin sind, welche auf hochpreisigen Produkten gerne drauf kleben. Die lassen sich auch hervorragend löten und sind erstaunlich formstabil und dabei flexibel genug, um als Schleifer zu dienen. Da hoffe ich, dass der Rollwiderstand nicht allzu hoch ausfällt.

Die Idee mit den Strom führenden Kupplungen möchte ich mir eher nicht antun - zumal ich gar nicht weiß, ob es für meine über 40 Jahre alten Schätzchen entsprechende Kupplungen gibt.

Zumindest weiß ich, dass ich nicht der Einzige bin mit diesem Problem ...
;)
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