Hallo Frank,
dir ist schon klar, dass du mir eigentlich die zündende Idee gegeben hast
Mit den Überführungen ist es hier in meiner Nähe nicht so üppig. Dass ich dann wieder bei der Spedition gelandet bin ist wohl Schicksal, oder besser "back to the roots".
Diese Woche bin ich wieder voll im Einsatz. Ich dachte, in der kurzen Woche bietet sich Urlaubsvertretung an.
Bis heute ist aber der Wurm drin
Am Montag sollte ich einen LKW übernehmen und habe mir angewöhnt, den LKW am Samstag schon vorzubereiten. Als hätte ich es geahnt, 2 Drittel der Seitenbretter waren unter dem Auflieger und auf beiden Seiten musste noch die Zollschnur durchgezogen werden. 2 Stunden Arbeit, die ein Fahrer mit Koffer oder Sonderaufbau für Getränke nicht zu leisten hat. Dann war noch das Abblendlicht links kaputt.
Am Montag ging es zeitig los nach Landau, den vorbereiteten Auflieger abstellen und einen beladenen aufnehmen. Der Kunde ist sehr empfindlich was die Sauberkeit des Aufliegers betrifft und ich musste noch nacharbeiten, also nochmals abfegen.
Dann ganze 30 Kilometer zur Abladestelle und 2 Stunden Wartezeit, 800 lose Reifen wollen abgeladen sein (nicht durch mich, ich hätte 2 Tage gebraucht). Dann eine halbe Stunde auf Rückladung gewartet und direkt gegenüber Leerpaletten geladen. Na denn....
Da ich mich mit den Actros nicht gut auskenne und im LKW weder Ersatzbirnen und Werkzeug gefunden habe, holte ich mir meinen Kommentar beim Fuhrparkleiter ab und bekam auf dem Hof von 2 Leuten Unterstützung. Es dauerte über eine Stunde, da eine Schraube festsaß und aufgebohrt werden musste. Den süffisanten Kommentar nach dem Akkuschrauber im LKW habe ich mir dann erspart. Dann hat mir beim fertigladen auf dem Hof der Staplerfahrer noch eine Lasche für die Seitenbretter abgerissen und es ging wieder in die Werkstatt. Als hätte ich nicht informiert kam der verwunderte Anruf des Disponenten "Sag' mal, bist du immer noch hier?" Abladefenster verpasst, den beladenen Auflieger abgestellt, einen leeren aufgenommen und Feierabend.
Am Dienstag hätte ich den LKW nach einer Fahrt im Nachtsprung wieder übernehmen sollen

. Um 11 Uhr fiel dem Disponenten ein, dass der LKW Verspätung hat und ich statt dessen einen anderen ausladen sollte. Ich fuhr dann das erste Mal mit einem LKW ohne Aussenspiegel, der hatte diese Mirrorcams. Fiel mir etwas schwer, damit zurecht zu kommen. Aber egal, bei der Entladestelle traf ich dann den verspäteten Kollegen.
Mit dem leeren LKW zurück auf den Hof, immerhin fast 10 Kilometer, dann den nächsten LKW übernommen um eine Komplettladung Bitburger auszuladen und anschliessend bei einem anderen Kunden vorzuladen. Ich hatte einen Megatrailer hinten dran und musste die Seite aufmachen. Die Alu-Seitenbretter waren bis auf 4 Meter Höhe alle gesteckt und ich musste alle herausnehmen. Nebenan hat der Staplerfahrer eine Platte Mineralwasser umgeschmissen und ich durfte warten, bis die Scherben beseitigt waren. Dann ging es recht flott, nur bis die Seitenbretter wieder drin waren brauchte ich meine Zeit. Für derlei Leibesübungen fühle ich mich definitiv zu alt
Dann zu Ladestelle mit einer falschen Adresse. Das Navi schickte mich in eine Ortschaft, gesperrt ab 7,5 Tonnen (Lieferverkehr frei). Ich hatte die Hausnummer 115, die Straße hörte aber ca. nach der Nummer 30 bei einem KiK Markt auf. Strassenschilder sind teuer, daher merkte ich erst ziemlich spät dass die Straße jetzt anders hieß. Jemand gefragt der die Straße zwar nicht kannte aber wusste, dass die Firma im Industriegebiet ist. Also mit dem 40 Tonner Wege durch die Ortschaft gesucht und in Nummer 1 von 2 Industriegebieten gefahren. Natürlich das falsche. Dann mit der Dispo gesprochen und der wollte mir erzählen, dass ich direkt vor dem Tor stehe. Dem war aber nicht so. Wie sich dann herausstellte stand ich in einer Nebenstraße. Also wieder gedreht und dann endlich die Firma gefunden. Dort eröffnete man mir, dass ich die Innenhöhe von 3 Meter auf 3,20 Meter erhöhen sollte. Ich habe gleich gesagt, dass ich dafür nicht ausgebildet bin und man verwies mich an den Staplerfahrer. Der hatte dann nichts Hohes und ich brauchte nicht zu erhöhen. Dafür musste ich Teile der Ladung mit Gurten sichern. Der Staplerfahrer war so nett und half mir.
Gestern hatte ich eine Komplettladung Reifen nach Gammertingen, wieder ab Landau. Problem war nur der Abladetermin 8 Uhr, da ich erst wieder um 5 Uhr losfahren durfte (trotz verkürzter Pause von 9 Stunden). Wieder ein anderer LKW, diesmal war das linke Rücklicht defekt. Mit einem gezielten und gefühlvollen Tritt leuchtete es aber wieder. Also abgesattelt nach Landau, Auflieger aufgesattelt und ab auf die schwäbische Alb. Die Entfernung und der Verkehr interessierten sich nicht für meinen Termin, also kam ich mit 1,5 Stunden Verspätung an. War aber kein Problem, die Verspätung war gemeldet. 3 Stunden entladen, dann mit dem leeren Auflieger nach Landau und wieder einen beladenen aufnehmen. Da der neue Auflieger beschädigt und nicht vorbereitet war, musste ich wieder eine Stunde Bilderchen vom Schaden machen und wieder Zollschnur einfädeln. Darüber habe ich mich beschwert und hatte einen Disput mit dem Disponenten. Der scheint auch nicht das hellste Licht im Kronleuchter zu sein.
Auf dem Weg nach Landau stand ich eine Stunde in Pforzheim im Stau und eine halbe Stunde in Karlsruhe. Die Krönung waren dann nochmals 20 Minuten in Hockenheim, bis ich dann an der absoluten Obergrenze der erlaubten Fahrzeit wieder am Hof war.
Morgen geht es weiter ab Bad Rappenau in den Umkreis Heilbronn. Bei dem derzeit dort herrschenden Verkehrschaos wird das wieder ein Tanz mit open End.
Es gibt halt solche Tage.
LG Claus