Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Womo
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von Womo »

Hallo Claus,

Deine Reaktion hat mit Ausländerfeindlichkeit nichts zu tun, auch den Kollegen kann ich etwas verstehen, hat er doch wahrscheinlich Bange um seinen Arbeitsplatz. Es sind oft die Firmenchefs bzw. die Fuhrparkleiter und/oder deren Disponenten, die einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten bekommen müßten. Sie ordnen an, verlangen deren Durchführung, und wenn dann bei Kontrollen auf diese Anordnungen verwiesen wird, sagen die Kontrollierenden und auch die Vorgesetzten: Du bist der Berufskraftfahrer und mußt doch wissen, was richtig ist.
Ich sollte mal eine Szm in Bad Doberan abholen. Mit Zug hin, Lkw gesehen mit sauglattem Reifenprofil-- gleich wieder mit Zug zurück. Hat mein Chef verstanden.
Analoge Steinzeit--gelebte Tradition 8-)

Beste Grüße

Frank
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8erberg
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von 8erberg »

Hallo,

ich denke die Disponenten werden wohl eher vorsichtiger... Fahrer können sich heute den Job doch aussuchen.

Vor allen Dingen haben einige hiesige Spediteure bitter bereut ihre Fahrer aus Polen schlecht zu behandeln, die fahren heute für holländische Unternehmen bei weitaus besseren Konditionen...

Peter
ClausS
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von ClausS »

Hallo Frank,

ich kann ihn auch verstehen. Er lässt sich sehr viel gefallen, ich glaube auch aus angst um seinen Job.

Kein Verständnis habe ich allerdings für Anbrüllen und unflätige Gesten mir gegenüber, um sich bei anderen Kollegen groß zu tun. Und diese Leute sind immer die Ersten, die dann Fremdenfeind oder Nazi schreien.

Wie gesagt habe ich dafür kein Verständnis.

LG Claus
MHAG
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von MHAG »

Hallo Leute,

wenn ich sowas lese, frage ich mich schon, ob so ein Disponent bzw. Fuhrparkleiter nicht eine Anzeige verdient. Er "befiehlt" ein nicht sicheres Fahrzeug wissentlich auf die Straße, damit steht er doch praktisch mit einem Bein im Knast. Der Fahrer, der das ausführt, stellt damit sein anderes Bein dazu...
Lass da jetzt was passieren!
Dazu kommt noch der von den Kunden künstliche Zeitdruck -- wenn die vernünftig planen würden, müsste nicht "just in Time" (was sowieso meistens nicht klappt) geliefert werden. Weiter kommt noch die fehlende Lagerkapazität bei den Kunden dazu, denn "Lagerbestand ist totes Kapital". Eigentlich eine dämliche Einstellung, aber na ja, wird halt an der Uni so gelehrt (von Theoretikern). Also wird das Lager in kleinen Häppchen auf die Straße verlagert; damit steht bei der kleinsten Verzögerung die Produktion still.

Und dann ereignet sich sowas und bringt alle schönen Theoriegespinste durcheinander:
"Hohenbrunn - Eine Karambolage mit vier Sattelzügen und einem Lastwagen auf dem Münchner Autobahnring 99 bei Hohenbrunn hat am Mittwochnachmittag dort den Verkehr lahmgelegt. [....] Es gibt laut Polizei zwei Unfallursachen: der zu knappe Fahrstreifenwechsel des ersten Sattelzugs sowie der zu geringe Abstand der Fahrzeuge zueinander." (hier komplett zu lesen)
Wobei ich das mit den zu knappen Abständen gestern selber erlebt habe, durch die "beinahe nahtlose Kette" von Lastwagen wäre ich fast nicht zur gewünschten Ausfahrt durchgekommen, die meisten fahren mit Tempo 85 und 5-10m Abstand dahin. Zum Glück habe ich dann eine Lücke mit etwa 30m gefunden (da war wohl einer vernünftig).

Ich finde die Erlebnisberichte hier immer sehr interessant, ist eine mir ansonsten fremde Welt. Früher (vor über 30 Jahren) bekam ich durch einen Freund, der als Ferienfahrer unterwegs war, ähnliche Berichte von nicht ganz tauglichen Fahrzeugen zu hören -- was dann auch der Grund war, dass er als Fahrer aufhörte, obwohl ihm das Fahren an sich viel Spaß gemacht hat. Jetzt ist er beim TÜV für LKWs zuständig ;) Wobei er kaum mehr was erzählt, "...sonst würdest Du nicht mehr auf der Autobahn fahren wollen..."
Es sollten sich mehr Fahrer weigern, mit nicht vollständig verkehrssicheren Fahrzeugen zu fahren -- vielleicht kommt dann bei den Verantwortlichen ein Umdenken (die Hoffnung stirbt zuletzt :roll: )

Hoffnungsvolle Grüße 8-)
Michael
LAG-Isartalbahn
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von LAG-Isartalbahn »

Hallo Leute,

dieses Thema ist wohl so alt, wie aus dem klassischen "Spediteur" ein "Logistik-Unternehmen" geworden ist !

Entschuldigt Bitte aber der "Depp" ist der Fahrer, der wenn Er kontrolliert wird verantwortlich ist. Er ist der, der für die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs, Laudungssicherheit etc. rechtlich Verantwortlich ist !
Aber solange es nicht die "Mitverantwortlichen" mit wirklich harten Strafen trift (Damit meine ich auch die Auftraggeber in der Industrie!!!!!)
wird sich das nicht ändern ?
Aber sind nicht auch die Verbraucher in der Verantwortung ?
Die alles, egal von wo es kommt, Morgen im Haus haben wollen, aber bitte ohne LKW oder Transporter der vor meiner Haustür fährt und die "Umwelt belastet" ?
Was natürlich noch dazu Kommt ist die äußerst Hirnlose und egoistische Aussage "Ich brauch die Arbeit" !!!
OK
Der Soldat der Leute erschießt und sonst was macht, der Auftragskiller der ... (Halt sollte ich hier nicht gendern ?) brauchen auch Ihren Beruf um Geld zu verdienen ?

Entschuldigt aber mich regen die Deutschen zur Zeit fürchterlich auf !!

trotzdem oder auch deshalb
wünsche ich euch einen schönen Tag
Eduard
ClausS
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von ClausS »

Hallo zusammen,

auch hier ist es etwas ruhiger geworden. Die Routine ist eingekehrt und ich bekam immer mehr Aufträge mit langer Wartezeit beim Kunden. Dafür bin ich nicht angetreten, ich will einen Fahrerjob machen und kein Lagerarbeiter sein. Den aufkommenden Unmut wollte ich in den 5 Wochen Pause abbauen, in denen Uschi ihr neues Knie bekam und in der Reha war.

Das verlief optimal und ich habe mich für 2 Wochen Vollzeit Einsatz gemeldet. Die Vorfreude wurde dadurch getrübt, dass ich für die erste Woche im Nachteinsatz bei einem Kunden zum Auflieger ausladen eingeteilt wurde. In der ersten Nacht hatte ich 6 Auflieger, in der zweiten Nacht 7 Auflieger auszuladen. Also beladen zum Kunden, den Auflieger ausladen und die dort abgestellten Auflieger einen nach dem anderen zur Entladung an die Rampe rangieren. Dazwischen natürlich umsatteln.

Der erste Einsatz verlief sehr gut, der zweite Einsatz endete mit meiner Kündigung, und zwar fristlos.

Was war passiert?

Vereinbart war, dass in der Nacht nur die Auflieger entladen werden, die der Nachtdienst, in diesem Falle ich, an die Rampe bringt. Mit dem letzten, also den 7. Auflieger, wurde mir eine langsamere Rampe zugewiesen, an der man statt 35 Minuten fast 90 Minuten für einen Auflieger mit 33 Paletten benötigt. Dazu meldete sich noch ein "Kollege" aus der eigenen Firma, der angeblich dringendst abgeladen werden musste. Ich kenne den Kollegen, er drängelt sich überall vor und stellt sich immer in den Weg, bis er dran ist. Also wurde mir die halbe Entlademannschaft abgezogen. Ich habe dem Kollegen meine Meinung dazu gesagt, er meinte, wir können das gerne auf dem Hof klären :!:

Beim Kunden habe ich mich auch beschwert, dass ich das nicht richtig finde. Man bezeichnete mich als "kindisch" und ich darf in Zukunft wegbleiben, wenn ich schlechte Laune habe. Und das am Ende eines Nachteinsatzes, bei dem man sich den Arxxx für den Kunden aufgerissen hat. Da der Kunde immer Recht hat hielt ich meine Klappe. Der Disponent, der Nachtdienst hatte, war auch nicht erreichbar um den Kollegen wegzuschicken. Ich hoffe, er hat gut geschlafen. Also habe ich per WhatsApp geschrieben, dass dies meine letzte Tour ist.

Schlußendlich war der "Kollege" 20 Minuten vor mir leer, ich durfte nachsitzen. Meine Papiere haben auch nicht gestimmt, also kontrollieren und mit dem Kunden durchgehen. Dann durfte ich noch leere Paletten mitnehmen, die ein anderer Fahrer dort abgeladen hat und die der "Nachtdepp" mitnehmen soll. Auf dem Hof ist ja noch kein Personal da, also wieder selbst abladen.

Gegen 8:00 Uhr war ich dann fertig und hatte noch ein Gespräch mit dem Disponenten der Frühschicht. Der war von meiner Kündigung überhaupt nicht angetan und bat mich eindringlich, nochmal darüber zu schlafen. Anschließend war ich noch beim Fahrpersonalleiter, damit er mich aus der Einsatzplanung nimmt.

Der Fuhrparkleiter sah sich dann noch genötigt mir einen Einlauf zu geben, weil ich mit einem defekten LKW gefahren bin. Dabei ist der Schaden seit einem halben Jahr bekannt und der Klops ist verantwortlich dafür, das die LKWs repariert werden :!: Der mag mich halt nicht, weil er den Unterschied zwischen zuständig und verantwortlich nicht kennt und ich mich über ihn und seine Anweisungen ans Fahrpersonal beschwert habe.

Nun gut, zwischenzeitlich kam es zu einer Ausspracht und ich arbeite ab Donnerstag kommender Woche weiter, allerdings reduziert.

Zum Glück bin ich auf den Job nicht angewiesen, also brauche ich mir nicht alles gefallen zu lassen. Lernen werden die Herrschaften das zwar nicht (mehr), ich muss mich aber nicht darüber aufregen und auch keine Verbesserungsvorschläge mehr machen.

Mal sehen, wie lange die Absprachen eingehalten werden.

LG Claus
Womo
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von Womo »

Hallo Claus.

Dir geht es wie mir: Wir MÜSSEN als Rentner zum Glück nicht nebenbei arbeiten und machen es aus Freude am Fahren. Zu Beginn meiner Rentenzeit fuhr ich 1 Woche bei nem Spediteur. Ljw okay, Touren okay, aber der Umgangston war einfach scheiße. Sowas brauch ich mir nicht anzutun. Also schnell die Schlüssel abgegeben. Als ich dann meinen jetzigen Job als gelegentlicher Überführungsfahrer annahm merkte ich: Genau das Richtige. Mittlerweile war ich öfters in Südfrankreich, Ungarn, Slowenien, Dänemark, italien, Österreich und Benelux. In Deutschland im Süden Osten und Norden. Jede Fahrt plane ich selbst, immer verbunden mit Bahnfahrt. So macht " Rentnern" Spaß. Hör Dich doch mal bei diversen Lkw-Händlern oder Verleihfirmen um.

Beste Grüße

Frank

Nachtrag: Ich glaube in Walldorf könnte auch noch was gehen.
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Beste Grüße

Frank
ClausS
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von ClausS »

Hallo Frank,

ja, in Walldorf wird wieder gesucht.

Eigentlich mag' ich ja den Job, bin ja in der Spedition aufgewachsen und daher von klein auf schon leicht bekloppt :lol: :lol:

Ab und zu ein reinigendes Gewitter mag hilfreich sein, mal sehen, wie sich die Einsätze jetzt entwickeln.

Wie du auch schreibst muss ich ja nicht, das ist mein Vorteil. Dem depperten Fuhrparkleiter habe ich das auch schon mal erklärt. Ich sagte ihm, dass ich woanders sofort einen Job antreten kann. Aber um ihn zu ärgern bleibe ich noch.

Ich denke aber nicht, dass er das ansatzweise verstanden hat.

Ich lehne mich also zurück und harre der Dinge, die da Kommen. Har, har, har :lol: :lol:

LG Claus
Womo
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von Womo »

Hallo Claus,

in Walldorf bzw. Oettingen hast mit Be/Entladen nichts zu tun. Bracken auf, Bracken zu, und wennst keine 36 Paletten mit Leergut hast sondern 32 mit Vollgut, halt noch die Ladungssicherung.
Analoge Steinzeit--gelebte Tradition 8-)

Beste Grüße

Frank
ClausS
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Re: Alte Liebe rostet nicht - Mein Hobby Nr. 3

Beitrag von ClausS »

Hallo Frank,

hast ja recht, irgendwie.

Es ist halt immer die gleiche Strecke und in die Auslieferung will ich da wirklich nicht. Könnte schnell langweilig werden, hatte ich früher schon bei der Linie Stuttgart - Berlin mit Wechselbrücken oder der Spanien Verkehr, jede Woche die lange Autobahn durch Frankreich.

Ich warte jetzt mal ab was sie mir Donnerstag und Freitag geben, die nächsten 2 Wochen mache ich Urlaubsvertretung auf dem LKW, auf dem ich letztes Jahr angefangen habe. Ist zwar auch viel Arbeit, aber deutlich entspannter.

LG Claus
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