N-Bahnforum

Hallo Einrichter!

Bisher habe ich erst einen Schrank gebaut (an den ich mich erinnern kann), der ist im Übernachtungsraum des Lokschuppens eingebaut -- und leider habe ich von dem kein vernünftiges Foto (sieht man kaum durch ein kleines Fenster ). Aber die Bauweise ist einfach: mehrere Schichten Graupappe in Schrankgröße bis zur gewünschten Tiefe (üblich sind 60cm ~> 4mm) aufeinander kleben, diesen Korpus beklebte ich seitlich mit Papier. Auf die Front klebte ich zwei in Summe kleinere Rechtecke aus dem gleichen Papier, die die Schranktüren darstellen sollten. Dann noch zwei Farbpunkte als Griffe -- fertig.

Die Spinde sind ähnlich aufgebaut vom Korpus her, nur habe ich etwas stärkeres Papier oben aufgeklebt und über die Seitenkanten nach unten gezogen. So werden diese Kanten leicht gerundet. Unten ließ ich das Papier etwa 1mm überstehen als "Beine". Auf die Front klebte ich dann die Fachtüren aus Papierstreifen auf (ein paar Messerschnitte deuten die Lüftungsschlitze an) und bemalte anschließend das komplette Gebilde:







Dass der Notfall-Spind etwas ramponiert aussieht, ist Absicht -- steht schließlich in einer Werkstatt...

Viele Grüße
Michael

Hallo Leute!

Ein kleines Intermezzo: Eine Bank für eine Bushaltestelle, aber auch für den Garten
Rohmaterial ist Graupappe, mit Sekundenkleber gehärtet, als Träger und etwas Schilfabfall.
Auf die Graupappe etwas Sekundenkleber geben und mit einem nassen Finger verreiben, danach trocknen lassen (auf beiden Seiten, aber mit zeitlichem Abstand ). Ist alles trocken, zwei kleine Rechtecke mit 3mm x 4mm zuschneiden. Dann aus dem Schilfabfall ein 15-20mm langes Stück mit 4mm Breite herausschneiden und "mit Augenmaß" die beiden Rechtecke hochkannt drunterkleben -- fertig.









Auch wenn ich das Teil momentan nur in Bushaltestellen verwende, kann man solche Bänke überall finden. Und wenn man die Graupappe entsprechend zuschneidet, könnte noch eine Rückenlehne dazukommen -- muss ich mir mal eine bauen

Viele Grüße
Michael

Hallo Michael,

ich staune (mal wieder) über das, was du scheinbar nebenbei und völlig problemlos zusammenfriekelst.
Ganz großes Kino für mich, wie du quasi aus "nichts" kleine Schätzchen entstehen lässt ...

Danke fürs Zuschauenkönnen

Beste MobaGrüße
Gerhard

Hallo Michael,
ich schaue mir immer wieder gerne an, was Du machst, Hut ab! Woraus hast Du das Wartehäuschen gemacht?

Gruß aus KerpeN
Helmut

Hallo Gerhard,

Du weißt doch: "Wenn's nicht schnell genug weglaufen kann, wird's verbaut"

Hallo Helmut,

Die beiden Bushäuschen sind mal Schutzabdeckungen von Computerbuchsen gewesen -- siehe den Spruch oben
Die waren einst schwarz, bis ich eine Farbe gefunden habe, die da halten wollte...
In eines habe ich zwei LEDs 0402 weiß in Serie als Beleuchtung eingebaut. Die Nadeln dienen nur zur Befestigung.

Aber freut mich, wenn meine Machwerke gefallen!

Viele Grüße
Michael

Hallo Leute,

wie weiter oben versprochen, soll es diesmal um die "Tischausstattung" gehen.
Die Tische habe ich ja schon beschrieben. Mit Wasserfarben wird die Platte noch etwas auf "schäbig" und abgenutzt getrimmt, ein paar SMD-Teile (mit irgendeinem Aufdruck) als Hefte/Bücher, Stifte im Halter (eine Klemme aus einer kaputten und zerlegten Platinenklemme für eine flexible Verbindung, etwas zurechtgebogen) und ein Telefon sind die Ausstattung. Eine "Schreibtischauflage" ist bei mir meist ein rechteckiger Farbklecks
Eine Akte (helles Holzklötzchen mit einer schwarzen Papierhülle und einem Silberstreifen am Rücken) gehört bei sowas selbstverständlich dazu, ebenso natürlich der Hefter (neben der Lampe) und der Locher (neben dem Telefon), beide jeweils aus einem gebogenen und gequetschten Drahtstückchen geformt. Dazu dann noch ein leeres Blatt Papier (aus Druckerpapier geschnitten).

Die Herstellung des Telefons möchte ich doch etwas genauer beschreiben: Der Grundkörper ist ein schwarzes SMD-Teil mit drei Anschlüssen (wahrscheinlich ein Transistor), an dem ich den einzelnen Anschluss auf den "Boden" (der später die Oberseite des Telefons ist) umgebogen habe. Die zwei anderen Anschlüsse habe ich nur senkrecht zum "Boden" gebogen, daran kommt der Telefonhörer. Der ist aus einem 2mm langen und leicht gekrümten Stück einer Tackerklammer und einem feinen Drähtchen aus einer Antennenlitze zusammengeklebt. Nachdem diese Verbindung fest war, habe ich alles geschwärzt, aus dem Drähtchen die Hörerschnur geformt und alles passend an dem "Telefon" hinten festgeklebt. Das lange freie Drahtende ist dann das Anschlusskabel vom Telefon.

Zum "Bleistifthalter" auch noch ein paar Worte, wie man sowas fertigen könnte. Ganz einfach aus einer Folienleiter-Anschlußklemme (oder wie das Zeug heißt) von der Rückseite mit einer kleinen Zange ein Verbindungselement herausziehen und passend biegen. Das war's dann auch schon, nur noch ankleben.
Die Klemme habe ich von einer Platine mit SMD-Teilen einfach mit einem scharfen Messer heruntergeschnitten. Damit man besser sehen kann, worum es geht (das Zeug ist nämlich wirklich klein! ), habe ich ein zusätzliches Bild eingeklinkt bzw. eine Teilvergrößerung gemacht.





Für den Tisch mit Lampe (mußte unbedingt sein ) habe ich aus dem Holz einer Käseschachtel ein passendes Rechteck geschnitten, mit Wasserfarben rundum passend eingefärbt und an der Unterseite mit UHU Hart stabilisiert. Das Loch für die Lampe ist auch schon da, ebenso liegen die Tischbeine aus Tackerklammern bereit. Zuerst habe ich versucht, die Lampe aus einem Lichtleiter und einer LED herzustellen. Irgendwie hat das nicht so gut ausgesehen, auch war die Lichtausbeute nicht besonders. Deshalb habe ich aus einer SMD-LED mit normalem Draht und feinem Kupferlackdraht die Lampe gebaut, der Lampenkörper ist aus Uhu Hart. Als Standfuß habe ich von einer Isolierung einen halben Milimeter abgeschnitten und alles mit einem Edding schwarz gefärbt.









Alles zusammen sieht dann so aus:







Viele Grüße
Michael

Hallo Michael,

es begab sich zu der Zeit als ich die Bedienung eines Stellwerks der Deutschen Bundesbahn erlernte. Es muss so im Jahre 1981 gewesen sein und das elektromechanische Stellwerk der Bauart E 43 hatte 56 Weichenhebel verteilt auf 5 grüne Hebelwerke (von den dort tätigen Mitarbeitern liebevoll "Klaviere" genannt).

Nachdem ich deine wunderschöne N Bastelei gesehen habe, musste ich an den Schreibtisch dieses Stellwerks "Rt 3" denken.

Was war denn so beim Vorbild immer alles auf dem Stellwerkschreibtisch ?

- schwarzer Bahndienst-Fernsprecher
- Neumann-Wechselsprechanlage
- schwarze Schreibtischlampe
- grüne Schreibtischunterlage
- Stempelrad mit Stempeln und Stempelkissen
- Fernsprechbuch
- und ein Ständer mit Fahrplanunterlagen

Ach war das eine schöne Zeit ...

Freundlich grüßt

der

InterCargo

Hallo,
in Kombination mit dem Licht ist das eine geniale Szene: kleinste Details auf die man mit dem Licht direkt hingewiesen wird.

Gruß aus KerpeN
Helmut

Hallo,

irgendwie bin ich damit wohl in Zugzwang:

- Stempelrad mit Stempeln und Stempelkissen
- Fernsprechbuch
- und ein Ständer mit Fahrplanunterlagen

Das Fernsprechbuch lässt sich ja einfach realisieren, den Ständer mit den Fahrplanunterlagen kenne ich von Aussehen her nicht (muß ich mal danach suchen, es gab sicher einen DB-Standard), aber das Stempelrad? Bin schon am Überlegen, wie ich das umsetzen könnte...
Da in meinem Stellwerk nur zwei Blocksignale und eine Anrufschranke zu bedienen sind, vermute ich, dass es keine Wechselsprechanlage dort gegeben haben dürfte.

Viele Grüße
Michael

Hallo Michael,

also ist deine Betriebsstelle eine Blockstelle mit Anrufschranke.

Eine Blockstelle ist mit einem Fahrdienstleiter besetzt. Zur Dienstausübung hat er ein Streckentelefon auf dem er Zugmeldungen abgibt und er hat einen Bahndienstfernsprecher mit dem er DB Stellen anrufen kann

oder

er hat eine Kombination davon, den sog. "Allfernsprecher."

Da er eine Anrufschranke bedient, die i.d.R. mit einer Neumann-Sprechsäule ausgerüstet ist, hat er vermutlich auch eine kleine Wechselsprechanlage.

In großen Bahnhöfen mit mehreren Stellwerken wurde über Wechselsprechanlage miteinander kommuniziert. Auch waren in den Gleisgruppen Sprechsäulen und Lautsprecheranlagen installiert.

Mit den Wechselsprechanlagen wurden in den Dienstgebäuden und Stellwerken auch kleine graue Lautsprecher installiert, mit denen man den Rangier- oder Zugbahnfunk mithören konnte. Auf "meinem" Stw Rt 3 gab es zwei solche Lautsprecher, einen für en Rangierfunk und einen für den Zugbahnfunkkanal C 14. Geantwortet wurde dann über ein an der Wechselsprechanlage angebrachtes Mikrophon.

Während über Rangierfunk mit den Rangierern und den ortsansässigen Rangierloks kommuniziert wurde, meldeten sich Züge und Streckenloks immer im Zugbahnfunk.

Beispiel Zugfunk:
Lokführer 51123:
"Stw 3, Zug 51123 in Gleis 67 ist abfahrbereit"

Weichenwärter Stw 3:
"Hier Stw 3, ich wiederhole, Zug 51123 in Gleis 67 meldet sich abfahrbereit"

Lokführer 51123:
"Richtig!"

So war das damals ...

Freundlich grüßt

der

InterCargo