Hallo!
Eigentlich wollte ich gestern schon über meine "Pflanzen" schreiben, nur konnte ich die Bilder nicht hochladen...
Dann ist auch die Baubeschreibung wenig sinnvoll.
Heute hat es geklappt, bis auf die Bilder der "Baumschule"; die kommen dann wann anders mal.
Also mal los, gleich die erste Anpflanzung: Lupinen
Die gehen recht einfach herzustellen aus dünnen Litzendrähtchen. Ich habe Stücke von 2-3cm verwendet, ungefähr in der Hälfte geknickt und verdrillt. Die offenen Enden habe ich mit einer Zange mit geriffelten Backen ein paar Mal fester gepackt, dadurch ergibt sich diese unregelmäßige Form der Blütenstände. Danach Farbe drauf: zuerst violett aus dem Malkasten (ist mehr Aufwand), später einfach mit einem roten Edding drüber (das reicht auch und geht viel schneller
).
An der Stelle, wo die Lupinen stehen sollen, habe ich ein paar feine Schaumstoffflocken aufgeklebt und die verdrillten Enden in ein zuvor mit einer Nadel "ins Grüne" gepiekte Löcher gesteckt.
Fertig.
Als Vereinfachung (schon im Bild) habe ich mir das Verdrillen gespart und nur noch kurze Litzenstücke entsprechend behandelt (Zange und Farbe) -- das geht dann noch schneller!
Es geht weiter mit: Goldruten
Das größte Problem dabei waren die Blätter. Wie kann man die einigermaßen glaubwürdig darstellen? Und vor allem: wie kann man die "Teilchen" in großer Menge einfach herstellen?
Die Idee: feiner Strandsand (aus dem Urlaub) an dünne Drähte geleimt und mit grün und gelb eingefärbt sollte was Goldrutenähnliches ergeben. Also ausprobieren!
Der erste Versuch, Kunststoffkleber (Faller Expert) zu verwenden, hat prinzipiell funktioniert, nur ist die Verbindung Sand<=>Draht hinterher nicht so stabil. Man kann den Draht herausziehe und es bleibt ein feines Röhrchen aus Sand und Farbe übrig, das leider nicht so stabil wie gewünscht ist. So klappt's also nicht.
Also habe ich Uhu tropffrei und Pattex Classic ausprobiert: jeweils einen Tropfen auf einen Karton und die Drahtstücke erst da durchgezogen und dann durch den Sand geschwenkt. Mit beiden Klebern hat's gut funktioniert. Man muss nur schnell sein, mit einem Tropfen schafft man etwa 8 bis 12 "Stangerl", dann ist der Tropfen aufgebraucht bzw. angetrocknet. Aber es klappt ganz gut und geht auch einigermaßen schnell. Zum Trocknen habe ich die gesandeten Litzenstücke in Styrodur gesteckt (war klar, oder?
). Nach dem Trocknen bekamen die "Sandlitzen" ihren grünen Anstrich aus Wasserfarben. Leider war ich dann etwas ungeduldig und bin zu früh mit gelber Farbe über die Spitzen drüber
-- dadurch ist das Gelb etwas im Grünen verschwunden; einfach später nochmal mit gelber Abtönfarbe drüber gehen. Erstmal taugt's.
Anschließend werden die Litzen einzeln "gepflanzt", und zwar in dichteren Gruppen, am Rand durchaus die etwas kürzeren. Den "Pflanzgrund" habe ich vorher braun gefärbt.
Und gleich noch was: Brennnessel (die 3n sind einfach ungewohnt!
)
Das war eine Zufallsentdeckung: Vor Jahren habe ich mal die (begrasten) "Spülbürstentannen" zurechtgestutzt, damit die ein etwas "wilderes" Aussehen bekommen. Die dabei abgeschnittenen Borsten habe ich (gewohnheitsmäßig
) in ein Gläschen gefüllt ("vielleicht brauch ich das Zeug mal") : Als ich ldann in meiner "Grünbox" was zum Beflocken gesucht habe, ist mir das Gläschen wieder in die Hände gekommen. Kurzer Blick -- Geistesblitz
-- Unkraut!
Also habe ich mir ein paar von den bestreuten Borsten genommen, feine Löcher ins Styrodur gepiekt und die Borsten da reingesteckt. Einzelne sehen nicht so gut aus, aber in der Menge kann man es durchaus für Brennnesseln halten:
So als "Zwischenstatus" die ganzen Pflänzchen, zusammen mit etwas Grünflock in bemaltem Styrodur:
Zuletzt noch: gelbe Blümchen (oder Rainfarn?)
Dazu habe ich ein Litzenkabel (das, das auch die bisherigen Litzendrähtchen "gespendet" hat) auf 4cm abisoliert und die Drähtchen aufgefächert. Dann wurden die Enden in einer Lötflamme angeschmolzen (einfach kurz in die Flamme halten). Dadurch entstehen am Ende der Drähte Kügelchen, je nachdem wie lange man das Ende in die Flamme hält, größer oder kleiner.
Mit gelbem Nagellack (Empfehlung: Nagellack trocknet sehr schnell und hält fast überall) habe ich dann die Kügelchen eingefärbt. Nach dem Trocknen wurden die Tropfen mit etwa 3-6mm langen "Stielen" abgeschnitten. Die Stiele sind übrigens durch das Ausglühen mattbraun, könnte man sicher auch noch grün färben.
Zum "Pflanzen" habe ich gelbgrüne Flocken (ich glaube, die sind von Faller) aufgeklebt und die "Blüten" durch die Flocken ins Styrodur gesteckt. Da mir die Nagellackfarbe dann doch nicht so gut gefallen hat (ist aber eine gute Grundierung), bin ich nochmal mit etwas gelb-oranger Wasserfarbe tupfend drübergegangen.
Ich weiß zwar nicht, was ich da jetzt genau dargestellt habe , sieht aber aus etwa 20cm Entfernung schon recht gut nach Blümchen aus. Nur bei extremen Macroaufnahmen wirken die Teilchen etwas "außerirdisch"
"Eingepflanzt" sehen die so aus:
Einige habe ich später statt mit gelb mit einem fast weißen Grau angepinselt, das ergibt recht überzeugende Pusteblumen. Leider habe ich da kein Foto parat...
Und alles zusammen auf 3cm x 6cm im Größenvergleich mit Cent und Werkzeug:
Auch wenn das ziemliches "Kleinzeug" ist, sorgt es für eine gewisse Atmosphäre und Lebendigkeit. Es muss ja nicht der gesamte Boden mit sowas bedeckt sein, an exponierten Stellen (vor allem bei "Fotostandorten") machen sich solche Teilchen recht gut.
Viele Grüße
Michael