Der kombinierte Ladungsverkehr (KLV)
Verfasst: 12 Jul 2021, 14:26
Geschichtliches.
Die Idee ist eigentlich schon viele Jahrhunderte alt: So wurde zB. Getreide in Säcken und Stückgüter in Holzkisten transportiert. Mit der Entwicklung von Kränen konnten die Transportbehälter dann immer größer werden. Container gibt es eigentlich, seit es die Eisenbahn gibt. So wurde zB. schon in den 1830-er Jahren in Mittelengland Kohle erst auf der Bahn und dann auf Pferdefuhrwerken zu transportieren.
In Australien nutzte man die Idee, um Güter von verschiedenen Bahngesellschaften mit unterschiedlichen Spurweiten schneller umladen zu können. Alle diese Systeme hatten aber eines gemeinsam: Die Normung war auf den jeweiligen Verwender begrenzt.
In den 1940er Jahren entwickelte die Deutsche Reichsbahn ein System mit Transportbehältern in Einheitsgrößen.
Nach dem 2. Weltkrieg hatte der US-Amerikaner Malcom Purcell McLean die Idee, solche Behälter auch für den Überseeverkehr auf Schiffen zu bauen. Zuvor hatte man ganze Auflieger oder auch komplette Lastzüge auf die Bahn zu verladen. Dieses System war aber für den Überseetransport ungeeignet.
Die ersten Container wurden noch innerhalb der USA verschifft aber am 02.05.1966 trat dann das erste Schiff mit Containern die Reise nach Europa (Rotterdam) an.
Ursprünglich wurden die Container auf normales Rungenwagen transportiert, als sich das System in den 1970ern aber durchsetzte, kamen dann auch spezielle Tragwagen zum Einsatz, die nur Container befördern konnten.
1: Die ISO-Standardcontainer
Da die Container in den USA erstmals verwendet wurden, wurden sie auch nach den dortigen Maßen genormt. So wurden die Längen auf 20 (6,10m) und 40 Fuß (12,20m) festgelegt. Ursprünglich gab es sie auch mit 30 Fuß Länge, dieses Maß konnte sich aber nicht durchsetzen. Mittlerweile gibt es sie auch in 45, 48 und 53 Fuß Länge.
Die Breite beträgt einheitlich 8 Fuß, ebenso die Höhe, dazu aber später noch mehr.
Das Leergewicht des Standardcontainers liegt bei 2300 Kilogramm (kg) für einen 20-Fuß-Container und 3900 kg für einen 40-Fuß-Container.
Um ISO-Container (außen ca. 244 cm, innen ca. 235 cm breit) effizient zu füllen gibt es eigene Containerpaletten, die 1140 × 1140 mm groß sind.
Es gibt bei den Stückgutcontainern zwei Formen der Nutzung:
1. FCL (Full Container Load), hier wird der Container vom Absender komplett beladen und vom Empfänger selbst entladen
2. LCL: (Less than a Container Load). Hier wird das Transportgut gesammelt und das Stückgut zusammen mit den Lieferungen anderer Absender zusammen in einen Container verladen. Am Zielort wird der Container entladen und das Transportgut an die einzelnen Empfänger verteilt.
Das kommt eher selten vor: Drei bis zur Gewichtsgrenze beladene 20-Fuß-Container sind für einen Vierachser zu schwer. Diese Container sind also entweder leer oder nicht maximal bis zur Gewichtsgrenze beladen.
Deswegen gibt es diese zweiteiligen Tragwagen, die auch vier voll beladene 20-Fuß-Container tragen können.
Neben den Containern in der Standardgröße gibt es auch die sogen. "High-Cube-Container", die bei leichteren Transportgütern mehr Transportkapazität bieten.
Hier sind die beiden noch einmal übereinander zu sehen. Da die Übersee-Containerschiffe aus wirtschaftlichen Gründen zB. die Ostseehäfen nicht anfahren, werden die Container auf kleinere Schiffe umgeladen und zunächst auf dem Seeweg weiter transportiert.
Relativ neu sind die 45-Fuß-Container. Diese haben den selben Abstand der Haltezapfen wie ein 40-Fuß-Container und stehen auf beiden Seiten etwas über.
Hier noch einmal auf einem Schiff verladen. Die unterschiedlichen Längen sind auch da kein Problem.
Relativ neu sind auch diese Tragwagen, die Container bis maximal 80 Fuß Transportieren können. Hier ist natürlich wieder die Gewichtsgrenze zu beachten. Ein 20-Fuß-Container darf übrigens maximal 24t wiegen, ein 40- oder 45-Fuß-Container 30t.
Hier gibt es allerdings Ausnahmen, die schweren Exemplare müssen aber besonders behandelt werden, die dürfen zB. oft nicht auf der Straße transportiert werden.
Ein solcher 80-Fuß-Tragwagen ist in diesem Jahr bei Lemke/Hobbytain angekündigt
Auch die Bundesmarine nutzt das System der ISO-Container, wie hier auf dem Tender "Elbe" in Kiel zu sehen ist.
Zum Schluß noch drei Beispiele für Containerzüge bei der "großen Bahn"
Fortsetzung folgt
Die Idee ist eigentlich schon viele Jahrhunderte alt: So wurde zB. Getreide in Säcken und Stückgüter in Holzkisten transportiert. Mit der Entwicklung von Kränen konnten die Transportbehälter dann immer größer werden. Container gibt es eigentlich, seit es die Eisenbahn gibt. So wurde zB. schon in den 1830-er Jahren in Mittelengland Kohle erst auf der Bahn und dann auf Pferdefuhrwerken zu transportieren.
In Australien nutzte man die Idee, um Güter von verschiedenen Bahngesellschaften mit unterschiedlichen Spurweiten schneller umladen zu können. Alle diese Systeme hatten aber eines gemeinsam: Die Normung war auf den jeweiligen Verwender begrenzt.
In den 1940er Jahren entwickelte die Deutsche Reichsbahn ein System mit Transportbehältern in Einheitsgrößen.
Nach dem 2. Weltkrieg hatte der US-Amerikaner Malcom Purcell McLean die Idee, solche Behälter auch für den Überseeverkehr auf Schiffen zu bauen. Zuvor hatte man ganze Auflieger oder auch komplette Lastzüge auf die Bahn zu verladen. Dieses System war aber für den Überseetransport ungeeignet.
Die ersten Container wurden noch innerhalb der USA verschifft aber am 02.05.1966 trat dann das erste Schiff mit Containern die Reise nach Europa (Rotterdam) an.
Ursprünglich wurden die Container auf normales Rungenwagen transportiert, als sich das System in den 1970ern aber durchsetzte, kamen dann auch spezielle Tragwagen zum Einsatz, die nur Container befördern konnten.
1: Die ISO-Standardcontainer
Da die Container in den USA erstmals verwendet wurden, wurden sie auch nach den dortigen Maßen genormt. So wurden die Längen auf 20 (6,10m) und 40 Fuß (12,20m) festgelegt. Ursprünglich gab es sie auch mit 30 Fuß Länge, dieses Maß konnte sich aber nicht durchsetzen. Mittlerweile gibt es sie auch in 45, 48 und 53 Fuß Länge.
Die Breite beträgt einheitlich 8 Fuß, ebenso die Höhe, dazu aber später noch mehr.
Das Leergewicht des Standardcontainers liegt bei 2300 Kilogramm (kg) für einen 20-Fuß-Container und 3900 kg für einen 40-Fuß-Container.
Um ISO-Container (außen ca. 244 cm, innen ca. 235 cm breit) effizient zu füllen gibt es eigene Containerpaletten, die 1140 × 1140 mm groß sind.
Es gibt bei den Stückgutcontainern zwei Formen der Nutzung:
1. FCL (Full Container Load), hier wird der Container vom Absender komplett beladen und vom Empfänger selbst entladen
2. LCL: (Less than a Container Load). Hier wird das Transportgut gesammelt und das Stückgut zusammen mit den Lieferungen anderer Absender zusammen in einen Container verladen. Am Zielort wird der Container entladen und das Transportgut an die einzelnen Empfänger verteilt.
Das kommt eher selten vor: Drei bis zur Gewichtsgrenze beladene 20-Fuß-Container sind für einen Vierachser zu schwer. Diese Container sind also entweder leer oder nicht maximal bis zur Gewichtsgrenze beladen.
Deswegen gibt es diese zweiteiligen Tragwagen, die auch vier voll beladene 20-Fuß-Container tragen können.
Neben den Containern in der Standardgröße gibt es auch die sogen. "High-Cube-Container", die bei leichteren Transportgütern mehr Transportkapazität bieten.
Hier sind die beiden noch einmal übereinander zu sehen. Da die Übersee-Containerschiffe aus wirtschaftlichen Gründen zB. die Ostseehäfen nicht anfahren, werden die Container auf kleinere Schiffe umgeladen und zunächst auf dem Seeweg weiter transportiert.
Relativ neu sind die 45-Fuß-Container. Diese haben den selben Abstand der Haltezapfen wie ein 40-Fuß-Container und stehen auf beiden Seiten etwas über.
Hier noch einmal auf einem Schiff verladen. Die unterschiedlichen Längen sind auch da kein Problem.
Relativ neu sind auch diese Tragwagen, die Container bis maximal 80 Fuß Transportieren können. Hier ist natürlich wieder die Gewichtsgrenze zu beachten. Ein 20-Fuß-Container darf übrigens maximal 24t wiegen, ein 40- oder 45-Fuß-Container 30t.
Hier gibt es allerdings Ausnahmen, die schweren Exemplare müssen aber besonders behandelt werden, die dürfen zB. oft nicht auf der Straße transportiert werden.
Ein solcher 80-Fuß-Tragwagen ist in diesem Jahr bei Lemke/Hobbytain angekündigt
Auch die Bundesmarine nutzt das System der ISO-Container, wie hier auf dem Tender "Elbe" in Kiel zu sehen ist.
Zum Schluß noch drei Beispiele für Containerzüge bei der "großen Bahn"
Fortsetzung folgt