
Ein paar Tage ist das Modell ja schon auf dem Markt und seit einigen Tagen ist sie jetzt auch bei mir beheimatet. Hier möchte ich die Lok in Wort und Bild kurz vorstellen:
Die Lok wird über Zahnräder auf zwei Achsen angetrieben, die dritte Treibachse wird über die Treibstangen angetrieben. Durch diesen "Kunstgriff" war es möglich die unterschiedlichen Achsabstände von Wehrmachts- und Nachbauloks (V36.4) zu realisieren, ohne zwei komplett eigenständige Fahrwerke mit jeweils eigenem Getriebe entwickeln zu müssen. Haftreifen hat die Lok nicht, was der Laufkultur und der Stromabnahme sehr zugute kommt. Auch die längeren Bogenweichen mit Kunststoffherzstück werden problemlos befahren, so sie denn sauber sind.

Die Fahreigenschaften und die Laufruhe der Lok können als gut bezeichnet werden.
Die Dreilichtspitzenbeleuchtung ist schon bei geringer Geschwindigkeit sichtbar, wechselt mit der Fahrtrichtung und hat eine angenehme Farbe. Die Zeiten von blaustichigem LED-Licht sind wohl vorbei, die Abstimmung der Helligkeit ist in meinen Augen gelungen. Positiv sei noch erwähnt, dass man auf eine Schlußbeleuchtung verzichtet hat. Leider gibt es immer mehr Loks, die Schlusslichter haben, die dann noch nicht einmal separat schaltbar sind. Das ist in meinen Augen mehr als überflüssig, man kauft die Loks ja nicht, um damit Lz-Fahrten zu machen.
Der optische Gesamteindruck der Lok ist gut und die Lackierung ist sauber ausgeführt. Die Anschriften sind ebenso sauber ausgeführt und selbst die kleinsten Anschriften am Rahmen sind eben noch lesbar. Ob die Übergangstür am Führerstand für die Epoche IV noch stimmig ist, mag bezweifelt werden, einen Bildbeweis dafür habe ich nicht gefunden. Fraglich ist auch, ob man tatsächlich mit heruntergeklapptem Übergangsblech gefahren ist, ein Kuppeln ist so jedenfalls nur schwer möglich. Optisch ist es aber gut umgesetzt.

Die Kupplungen haben die NEM-Aufnahme, so dass zB. die Fleischmann-KK montiert werden kann. Für Vitrinenmodelle liegen zwei Verschluߟstück bei, mit denen die Öffnungen für die Kupplungsaufnahmen verschlossen werden können. Aber für die Vitrine ist die Lok eigentlich viel zu schade.


Die Lok einmal mit dem Pwghs44 von Brawa und mit dem vierachsigen Kesselwagen von Trix gekuppelt. Die Pufferhöhe kann man so durchgehen lassen.
Die Lok setzt den Probezug aus 18 Zweiachsern in der Ebene und im R348mm problemlos in Gang, auf Steigungen und in engeren Bögen stößt sie dann aber schnell an ihre Grenzen, in Kombination aus Bogen und Steigung ist dann bei fünf Wagen schnell mal Schluß.
Fazit: Wer eine Rangierlok für Übergaben und das Rangieren von ein paar Wagen sucht, ist in meinen Augen mit der Lok gut beraten, in diesem Aufgabenbereich fühlt sie sich wohl. Das Rangieren längerer Zuggarnituren ist nicht "ihr Ding".




Nachtrag: Mittlerweile ist auch eine V36.4 in meinen Bestand gekommen. Für die gilt das geschriebene genauso. Der längere Radstand ist korrekt umgesetzt.