Mal endlich ein Samstag wo ich die Kiste der sogenannten Problemfälle öffnen darf.
Da sind alle die billigen Fundstücke drin, die aus verschiedensten Gründen einer Überholung bedürfen. Bei einem N-Bahner durfte ich eine Zuggarnitur aus einer Doppelbespannung V100 mit einer Menge Donnerbüchsen betrachten. Das Ganze gefiehl mir gut und ich dachte da geht auch bei dir was.
Irgendwann mal auf einem Flohmarkt 7 Rocco Umbaudreiachser für kleine Maus gekauft. Auskunft des Verkäufers, sollen auf Weichen immer entgleisen.
Eine kurze Betrachtung der Waggons zeigten deutliche Eingriffe des vorherigen Besitzers. Ein Radsatz wurde gegen einen Lima Radsatz getauscht, daß sind die mit den dicken Achsen und alusilbern. Bei einigen Wagen war die Inneneirichtung locker und kippte hin und her. Auf meiner Anlage ausprobiert und auf Weichenstraßen entgleiste immer ein anderer 3 Achser. Also die Dinger weggepackt, und HU auf später verschoben. Sicherlich gibt es hier Mobahner, bei denen laufen die Wagen seit Jahren einwandfrei.
Die Glücklichen.Bei den Rocco Umbaudreiachsern ist die Kinematik der verschiebbaren Achsen eigentlich gut gelöst. Die äusseren Achsen greifen mit einer Deichsel in die entsprechenden Aussparungen der Achshalterung der Mittelachse. Bei Befahrung von Weichenstrassen oder Gleisbögen stellen die äusseren Achsen die mittlere ein. Die Materialdicke der Plastikteile beträgt knappe 2mm, und werden von einer dünnen Metallplatte die gleichzeitig als Gewicht für den Waggon dient, am herausspringen aus den Aussparungen der Mittelachse gehindert. Die Metallplatte wiederum wird von einem kleinen Nippel unter der Inneneinrichtung in ihrer Lage fixiert. Das klappt natürlich nur wenn der Nippel vorhanden ist, die Inneneinrichtung fest im Waggon sitzt und die Rasten der selbigen nicht abgebrochen sind.
Was bei den meisten meiner Waggons leider der Fall war. Auch fehlte bei zweien die Metallplatte.
Ich habe dann bei allen Waggons die Fixierung der Kinematik mit einem kleinen zurecht geschnittenen Makralonplättchen bewerkstelligt, das mittels Klebepunkt auf dem Achsträger der Mittelachse befestigt wurde. Probelauf des Chassis mit V60 und aufgelegtem Ersatzgewicht verlief über Weichenstrassen positiv. Die Deichseln sprangen nicht mehr aus den Aussparungen und die Achsen stellten sich dem Schienenverlauf nach ein. Auch die leichten Anhebungen auf den Weichenherzen meiner Arnoldweichen ließen das Chassis nicht mehr entgleisen. So weit so gelungen. Aber wohin mit den noch vorhandenen Metallplatten zur Beschwerung der Waggons. Die Lösung zeigte sich nach einer Komplettzerlegung des Aufbaus. Die Platten passten nach leichten Anpassarbeiten unter das Tonnendach und wurden nach einklipsen des Dachs fixiert.
Und da wo die Platten fehlten wurde bleibeschwertes Gardinenband in entsprechender Länge mit Bostikknetdichtungsmasse unter dem Dach befestigt.
Ich hatte da zuerst Bedenken aber es hält und die Waggons laufen jetzt ohne Entgleisung auf meiner Anlage. Und das sieht mit 2 V100 vorne dran schon gut aus.
Wichtig bei den Dreiachsern ist das korrekte Eingleisen der Mittelachse.!!! Sonst gleist die nächste Weiche ein oder die ganze Fuhre aus...
Gruß Otto
