Ultraschallreinigung

Hier dreht sich alles um die Modellbahn
arnold160
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Ultraschallreinigung

Beitrag von arnold160 »

Hallo,
hab jetzt mal Zeit meine Loks zu warten, und da war jetzt turnusmäßig eine Brawa 216 dran.
Vor Jahrzehnten beim Schrotthändler in Köln, ( nicht Bender Leverkusen-Opladen ) 2 Stück für kleine Maus gekauft,
und die liefen einwandfrei. Wurden aber wegen der * vorbildgerechten Geschwindigkeit * selten im Streckendienst genutzt,
da hätte ich dauernd die Bremszeit im Schattenbahnhof anpassen müssen. Aber aufgrund der herrvoragenden Laufeigenschaften gut im
Rangierdienst zu gebrauchen.
Eine von denen hatte keine Haftreifen mehr, und war beim Vorbesitzer ins Ölbad gelegt und dann als Schubmodell auf dem Teppipch genutzt
worden. Hatte damals nie Lust die zu zerlegen, weil, Öl genug , lief ja immer.
Jetzt war sie dran, und mir standen die Haare zu Berge. Daß die die ganze Zeit gelaufen und gelegen hat ohne zu verharzen spricht für die Konstruktion oder das früher verwendete Fett. Nachdem Zerlegen begann die Alkoholkur und das rauspuhlen von Kunstofffasern aus den Getrieben.
Bei einem Ultraschallbad hätte ich die manuelle Arbeit des entflusens ja auch machen müssen, wo liegt also der Vorteil vom Ultraschallbad und was nehmt ihr da für Geräte?
Gruß Otto
Helmut
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Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von Helmut »

Hallo,
ich verwende ein Ultraschallbad zur Brillenreinigung (ca. 50 €). In das Bad kommt Wasser und darin eine Schale mit den zu reinigenden Teilen in Isopropanol. Ich reinige die Lok nicht komplett, sondern zerlege sie. Ins Ultraschallbad kommen Drehgestelle (komplett), Räder, Zahnräder, Metallstifte u.ä., aber nicht lackierte Lokgehäuse und Motoren. Unter diesen Bedingungen erfolgt eine sehr gründliche Entfettung. Bedingt können auch Oberflächenoxide gelockert und entfernt werden. Stark vereinfacht kann man sich das so vorstellen, dass die Ultraschallwellen Vibrationen erzeugen und so die Reinigung beschleunigen.

Gruß aus KerpeN
Helmut
scabaNga
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Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von scabaNga »

Hallo,

ich hab mir vor zig Jahren ein US-Bad bei den Albrecht-Brüdern für wenig Geld gekauft. Funktioniert heute noch einwandfrei.

Ähnlich wie Helmut fülle ich das Bad mit Wasser und stelle dann ein Glas (damals von der H*** Kindernahrung -- boah, so alt ist das Teil schon! :shock: ) mit Waschbenzin hinein in das die zu reinigenden Teile gegeben werden. Loks, v.a. die Drehgestelle, werden komplett zerlegt und nur die nicht-lackierten Teile ins Bad getan -- habe mit 2 Drehgestellen schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, die waren hinterher blitzeblank, und das ist wörtlich zu nehmen :roll:

Also Vorsicht mit allem was lackiert ist ... sonst ist es hinterher nicht mehr lackiert :twisted:

Ach so, und niemals Waschbenzin oder Isopropanol oder ähnliches direkt in das US Bad geben ... da kann schnell was schief gehen (Brandgefahr) :evil:

Viele Grüße
Mike
5qm U im Bau, ca. 100m Gleislänge, MTX und Peco Code 80
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arnold160
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Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von arnold160 »

Moin,
Geht im Reinigungsbad mit Alkohol und Benzin nicht der Weichmacher des Kunststoffs verloren und die Teile werden brüchig?
Gruß Otto
Helmut
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Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von Helmut »

Hallo,
deswegen zerlege ich die Lok ja. Bei den Drehgestellen (hauptsächlich GFN) habe ich keine Probleme gehabt. die lackierten Kunststoffteile lasse ich aber bewußt raus. Das Metallchassis der Lok kommt natürlich auch in das Ultraschallbad.

Gruß aus KerpeN
Helmut
scabaNga
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Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von scabaNga »

Hallo,
Geht im Reinigungsbad mit Alkohol und Benzin nicht der Weichmacher des Kunststoffs verloren und die Teile werden brüchig?
bei mir ist es genau wie bei Helmut, die Kunststoffteile dürfen nicht baden. Aber auch bei metallenen Chassis bin ich sehr vorsichtig geworden, bei einer uralten BR218 von MTX war der Lack am Chassis nach dem Baden verschwunden :o . War in dem Fall egal weil Versuchsobjekt. :P

Also generell Vorsicht bei lackierten Teilen, zumindest oder vor allem wenn Du wie ich Waschbenzin verwendest. Und Kunststoffteile nie (Achtung Zahnräder!).

Viele Grüße
Mike
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arnold160
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Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von arnold160 »

Hallo,
Danke für die Tips, aber ich denke die Nachteile überwiegen. Also bleibts bei mir bei Pinsel und Alkohol
Gruß Otto
Dispo13
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Registriert: 03 Nov 2024, 20:56

Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von Dispo13 »

Hallo,

Gegenstände aus Metall können unterschiedliche Zusammensetzung haben, mitunter auch verschiedene Legierungen. Was die Herstellung und Verarbeitung betrifft somit in den letzten Jahrzehnten, auch bei den einzelnen Bestandteilen unseres Fuhrparks.

Otto, ich denke auch, mit diesem Verfahren am sicheren Weg zu sein.

Gruß
Chris
LAG-Isartalbahn
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Re: Ultraschallreinigung

Beitrag von LAG-Isartalbahn »

Hallo,

ich verwende ein Ultraschallbad schon seit Jahren für die Reinigung diverser Teile, war früher noch beruflich.
Brillen und auch "Schmuck" reinige ich damit.
Allerdings verwende ich schon immer die für Ultraschallgeräte angebotenen "Spezial Reiniger".
Mit dem "Modellbau" benütze ich das Bad auch zum entfetten von Teilen vor dem Lackieren und eben auch zum reinigen (entharzen) von
Getrieben etc. wenn es mit den normalen Methoden nicht klappt.
Ich gehe genau so vor wie Ihr (zerlegen, keine Motoren etc.)
Bei Lackierten "Bauteilen" ist Vorsicht geboten, hier geht die Lackierung runter oder wird "nur" Beschädigt.

Also ich möchte das Bad nicht mehr abgeben.

schönen Sonntag
Eduard
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