Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Hallo zusammen,
hier mal etwas zur Überbrückung des Sommerlochs. Ich habe mir einen neuen 3D-Drucker gekauft und möchte auf meiner Homepage über meine Erfahrungen berichten:
https://www.herimo.de/?p=700
Sicherlich ist der Beitrag noch nicht fertig und muss noch um vieles ergänzt werden. Für euch ist das aber die Chance, auf den Inhalt Einfluss zu nehmen. Einfach hier in diesem Thread diskutieren. Btw, braucht der Thread eine Einführung zum SLA-Druck?
Gruß aus KerpeN
Helmut
hier mal etwas zur Überbrückung des Sommerlochs. Ich habe mir einen neuen 3D-Drucker gekauft und möchte auf meiner Homepage über meine Erfahrungen berichten:
https://www.herimo.de/?p=700
Sicherlich ist der Beitrag noch nicht fertig und muss noch um vieles ergänzt werden. Für euch ist das aber die Chance, auf den Inhalt Einfluss zu nehmen. Einfach hier in diesem Thread diskutieren. Btw, braucht der Thread eine Einführung zum SLA-Druck?
Gruß aus KerpeN
Helmut
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Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
MoiN zusammen,
im Prinzip ist der SLA-Druck eine ganz tolle Sache, weil im Hinblick auf die mögliche Feinheit der Gestaltung Möglichkeiten eröffnet, von denen man bislang nur träumen konnte.
Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass SLA Drucke natürlich prima sind für fein gestaltete Ausstattungen, detaillierte Gehäuse usw., aber nicht so gut für technische Gerätschaften, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch technisch funktionieren müssen:
Einerseits tendieren SLA Drucke doch mit der Zeit dazu, sich leicht zu verziehen. Nicht viel, aber es reicht, um zum Beispiel in einem Waggonfahrwerk mit angeformten Achslagern den spitzengelagerten Radsätzen im Lauf einiger Monate zu einem gruseligen Laufverhalten zu verhelfen.
Auch wenn Oberflächen aufeinander gleiten sollen, dann taugt Resin auf Resin nichts, weil das Resin Eigenschaften hat, sie man sich bei einem Bremsbelag wünscht. Auch schmieren hilft da nicht viel. Daran ist leider ein Hi-Tech Weichenantrieb mit integriertem Antrieb für eine Weichenlaterne gestorben. Zu viel Reibung, freiwillig hat sich da nichts mehr bewegt.
Das sind so kurz geschildert meine eher ernüchternden Erfahrungen mit dem SLA - Drucker, die der anfänglichen Euphorie folgten. Trotzdem möchte ich das Teil nicht mehr missen. Denn er gibt genug Dinge für die Moba herzustellen, die „nur“ gut aussehen müssen. Und da ist der Resindrucker einfach unschlagbar.
LG,
Wolfgang
im Prinzip ist der SLA-Druck eine ganz tolle Sache, weil im Hinblick auf die mögliche Feinheit der Gestaltung Möglichkeiten eröffnet, von denen man bislang nur träumen konnte.
Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass SLA Drucke natürlich prima sind für fein gestaltete Ausstattungen, detaillierte Gehäuse usw., aber nicht so gut für technische Gerätschaften, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch technisch funktionieren müssen:
Einerseits tendieren SLA Drucke doch mit der Zeit dazu, sich leicht zu verziehen. Nicht viel, aber es reicht, um zum Beispiel in einem Waggonfahrwerk mit angeformten Achslagern den spitzengelagerten Radsätzen im Lauf einiger Monate zu einem gruseligen Laufverhalten zu verhelfen.
Auch wenn Oberflächen aufeinander gleiten sollen, dann taugt Resin auf Resin nichts, weil das Resin Eigenschaften hat, sie man sich bei einem Bremsbelag wünscht. Auch schmieren hilft da nicht viel. Daran ist leider ein Hi-Tech Weichenantrieb mit integriertem Antrieb für eine Weichenlaterne gestorben. Zu viel Reibung, freiwillig hat sich da nichts mehr bewegt.
Das sind so kurz geschildert meine eher ernüchternden Erfahrungen mit dem SLA - Drucker, die der anfänglichen Euphorie folgten. Trotzdem möchte ich das Teil nicht mehr missen. Denn er gibt genug Dinge für die Moba herzustellen, die „nur“ gut aussehen müssen. Und da ist der Resindrucker einfach unschlagbar.
LG,
Wolfgang
Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Hallo Wolfgang,
im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht. Allerdings sind meine Erfahrungen mit dem Verziehen der Drucke eher so, dass sie sich relativ schnell verziehen oder nicht. Hier bin ich aber auch noch am optimieren. Mit dem Resin Anycubic Tough Resin habe ich da schon Fortschritte gemacht.
Außerdem möchte ich mich bei beweglichen Teilen nicht nur auf 3D-Druck beschränken, sondern einen Materialmix nehmen. Bei meinen 2achsigen Smr35 habe ich die Achsspitzen in Messingblech laufen. 3D-Druck soll nur als Blende dienen. Das funktioniert eigentlich gut. Alternativ könnte ich mir auch Buchsen von Peho vorstellen. Bei den Drehgestellen könnte ich mir Unterlegscheiben oder ähnliches vorstellen.
Aber soweit bin ich noch nicht, erstmal die Möglichkeiten des Druckers kennenlernen.
Gruß aus KerpeN
Helmut
im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht. Allerdings sind meine Erfahrungen mit dem Verziehen der Drucke eher so, dass sie sich relativ schnell verziehen oder nicht. Hier bin ich aber auch noch am optimieren. Mit dem Resin Anycubic Tough Resin habe ich da schon Fortschritte gemacht.
Außerdem möchte ich mich bei beweglichen Teilen nicht nur auf 3D-Druck beschränken, sondern einen Materialmix nehmen. Bei meinen 2achsigen Smr35 habe ich die Achsspitzen in Messingblech laufen. 3D-Druck soll nur als Blende dienen. Das funktioniert eigentlich gut. Alternativ könnte ich mir auch Buchsen von Peho vorstellen. Bei den Drehgestellen könnte ich mir Unterlegscheiben oder ähnliches vorstellen.
Aber soweit bin ich noch nicht, erstmal die Möglichkeiten des Druckers kennenlernen.
Gruß aus KerpeN
Helmut
Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Hallo Helmut!
Den Thread werde ich bestimmt mit Interesse verfolgen
Auch wenn ich mich, schon aus Zeitgründen, nicht selbst mit 3D-Druck und der entsprechenden Konstruktion beschäftigen will, bin ich zumindest bisher Nutzer fertiger Produkte. Da habe ich mir mittlerweile einen "Arbeitsvorrat" angelegt und sollte diesen mal abarbeiten
. Soweit ich bislang gesehen habe, hat sich da noch nichts verzogen, allerdings "klebt" ein in durchsichtigem Material gedrucktes Modell (ein DKW Munga), ein anderes Modell aus gleicher Bestellung (sollte gleiches Material sein) klebt nicht.
Und bei einem Modell eines Radladers ist das Führerhaus zersplittert, vermutlich aber durch den Transport.
Das waren Shapeways-Produkte, aber das scheint von Bestellung zu Bestellung unterschiedlich gewesen zu sein. Andere Resindrucke waren sehr gut (auch Figuren).
Ansonsten haben sich Produkte von vielen anderen Herstellern angesammelt.
Bin jedenfalls gespannt, wie es hier im Thread weitergeht und werde beobachten
Vielleicht werde ich ja doch zu 3D-Druck bekehrt
aktuell tendiere ich mehr zu Lasercut.
Viele Grüße
Michael
Den Thread werde ich bestimmt mit Interesse verfolgen

Auch wenn ich mich, schon aus Zeitgründen, nicht selbst mit 3D-Druck und der entsprechenden Konstruktion beschäftigen will, bin ich zumindest bisher Nutzer fertiger Produkte. Da habe ich mir mittlerweile einen "Arbeitsvorrat" angelegt und sollte diesen mal abarbeiten

Und bei einem Modell eines Radladers ist das Führerhaus zersplittert, vermutlich aber durch den Transport.
Das waren Shapeways-Produkte, aber das scheint von Bestellung zu Bestellung unterschiedlich gewesen zu sein. Andere Resindrucke waren sehr gut (auch Figuren).
Ansonsten haben sich Produkte von vielen anderen Herstellern angesammelt.
Bin jedenfalls gespannt, wie es hier im Thread weitergeht und werde beobachten


Viele Grüße

Michael
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Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Die Peho-Buchsen haben da leider nichts verhindert. Erst liefen die Wagen teilweise besser als gekaufte, aber nach einiger Zeit war dies dann auch dahin.
Das Problem liegt zur Zeit bei mir auf Eis. Aber die Idee wäre, das Achslager im Resin nur als Ring auszuführen, in den ein mit passender Ansenkung durchbohrtes Messingteil eingesetzt wird. Dann kann sich die Spitze der Achswelle nirgendwo reinfressen und das Achslager ließe sich ggfs nachstellen. Die Achslager hätten dann eben eine 0,5er Bohrung, aber ich glaube nicht, dass die bei einem schwarz brünierten Teil auffällt.
LG
Wolfgang
Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Hallo Wolfgang,
das verstehe ich jetzt nicht:
Wäre es evtl. sinnvoll, ein U-förmiges Metallteil als beidseitiges Lager für die Achsen in einen Wagen einzupassen? Also eine einzeln rollfähige Achse samt Lager aus Metall als Einheit an der passenden Stelle einbauen? Weil so egal ist, wenn das Resin nachgibt -- ist ja noch das Metall-U da. Und da könnte eine kräftige Anhörung in den Schenkeln als Lagerpunkt reichen.
Viele Grüße
Michael
das verstehe ich jetzt nicht:
Die Peho-Buchsen sind doch normalerweise fest in den Innenseiten der Achslager eingebaut, die Stahlachsen laufen in diesen Buchsen -- was ist dann passiert? Haben die Resin-Achslager nachgegeben?Die Peho-Buchsen haben da leider nichts verhindert. Erst liefen die Wagen teilweise besser als gekaufte, aber nach einiger Zeit war dies dann auch dahin.
Wäre es evtl. sinnvoll, ein U-förmiges Metallteil als beidseitiges Lager für die Achsen in einen Wagen einzupassen? Also eine einzeln rollfähige Achse samt Lager aus Metall als Einheit an der passenden Stelle einbauen? Weil so egal ist, wenn das Resin nachgibt -- ist ja noch das Metall-U da. Und da könnte eine kräftige Anhörung in den Schenkeln als Lagerpunkt reichen.
Viele Grüße

Michael
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Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Hallo Michael,
die Erfahrung stammt aus meinen ersten Selbstbauten im FDM-Druck. Hier waren die Achslager separate Bauteile, in die die Peho-Buchsen optimal eingesetzt werden konnten, ohne, dass man vorher um die Ecke irgendwas ausbohren mussten. Die Wagen liefen auch völlig tadellos, nach ein paar Monaten nicht mehr. Ich hatte dann versucht, das nachzuvollziehen und festgestellt, dass die Achsen auch in Peho-Buchsen schwergängig werden, wenn sie nicht mit leichtem Spiel, sondern mit Vorspannung in den Buchsen sitzen. Insofern sind die Peho-Buchsen eine tolle Sache, aber Maßfehler im Lagerabstand können sie nicht ausgleichen.
LG,
Wolfgang
die Erfahrung stammt aus meinen ersten Selbstbauten im FDM-Druck. Hier waren die Achslager separate Bauteile, in die die Peho-Buchsen optimal eingesetzt werden konnten, ohne, dass man vorher um die Ecke irgendwas ausbohren mussten. Die Wagen liefen auch völlig tadellos, nach ein paar Monaten nicht mehr. Ich hatte dann versucht, das nachzuvollziehen und festgestellt, dass die Achsen auch in Peho-Buchsen schwergängig werden, wenn sie nicht mit leichtem Spiel, sondern mit Vorspannung in den Buchsen sitzen. Insofern sind die Peho-Buchsen eine tolle Sache, aber Maßfehler im Lagerabstand können sie nicht ausgleichen.
LG,
Wolfgang
Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Hallo Wolfgang,
ich verstehe, danke.
Könnte es sein, dass das Druckmaterial durch Luftfeuchtigkeit aufquillt und deshalb die Achsen einklemmt? Ich meine, mal sowas zum 3D-Material gelesen zu haben...
Dann wäre die Kombination mit dem Metallteil , das mit Spiel in das 3D-Material eingepasst wird, vielleicht eine Lösung.
Viele Grüße
Michael
ich verstehe, danke.
Könnte es sein, dass das Druckmaterial durch Luftfeuchtigkeit aufquillt und deshalb die Achsen einklemmt? Ich meine, mal sowas zum 3D-Material gelesen zu haben...
Dann wäre die Kombination mit dem Metallteil , das mit Spiel in das 3D-Material eingepasst wird, vielleicht eine Lösung.
Viele Grüße

Michael
Re: Erfahrungen mit 3D-Resindruck
Hallo,
@Wolfgang, hast Du FDM- oder Resindruck genutzt. PLA kann afair 1% Wasser absorbieren. Möglicherweise der Grund für den Verzug. Ansonsten kannst Du mir mal sagen, über welchen Zeitraum wir für die Veränderung reden. Ich würde das gerne bei mir an einem einfachen Modell mal nachstellen, da vieles von dem Resin, der Belichtung, dem Aushärten und der Waschprozedur abhängt. Wenn das auch bei mir der Fall ist, dürfte Peho suboptimal sein.
@Mhag, wie schon gesagt, ich tendiere zu einem Materialmix. Brüchige oder besser spröde Modelle kenne ich auch, sowohl kommerziell wie auch bei eigenen Modellen. Man muss das Modell nur schieg ansehen und schon bricht etwas ab. Grund ist in meinen Augen eine zu hohe Vernetzung (zu lange Belichtungsdauer) beim Druck oder bei der Nachbelichtung. Hier kann es helfen, nach Erreichen der gewünschten Festigkeit das Modell zu grundieren um eine weitere Polymerisation zu verhindern. Klebrige Modelle deuten unzureichende Waschschritte hin. Nichtvernetztes bzw. untervernetztes Material sitzt noch auf der Oberfläche und klebt halt. Nochmal waschen (Isoprobanol), belichten (erhöht die Sprödigkeit) oder Grundieren kann da Abhilfe bringen. Aber wie immer: ohne Gewähr.
Gruß aus KerpeN
Helmut
@Wolfgang, hast Du FDM- oder Resindruck genutzt. PLA kann afair 1% Wasser absorbieren. Möglicherweise der Grund für den Verzug. Ansonsten kannst Du mir mal sagen, über welchen Zeitraum wir für die Veränderung reden. Ich würde das gerne bei mir an einem einfachen Modell mal nachstellen, da vieles von dem Resin, der Belichtung, dem Aushärten und der Waschprozedur abhängt. Wenn das auch bei mir der Fall ist, dürfte Peho suboptimal sein.
@Mhag, wie schon gesagt, ich tendiere zu einem Materialmix. Brüchige oder besser spröde Modelle kenne ich auch, sowohl kommerziell wie auch bei eigenen Modellen. Man muss das Modell nur schieg ansehen und schon bricht etwas ab. Grund ist in meinen Augen eine zu hohe Vernetzung (zu lange Belichtungsdauer) beim Druck oder bei der Nachbelichtung. Hier kann es helfen, nach Erreichen der gewünschten Festigkeit das Modell zu grundieren um eine weitere Polymerisation zu verhindern. Klebrige Modelle deuten unzureichende Waschschritte hin. Nichtvernetztes bzw. untervernetztes Material sitzt noch auf der Oberfläche und klebt halt. Nochmal waschen (Isoprobanol), belichten (erhöht die Sprödigkeit) oder Grundieren kann da Abhilfe bringen. Aber wie immer: ohne Gewähr.
Gruß aus KerpeN
Helmut