Meine Anlage

Nachdem ich zwei Modellbahnanlagen im Maßstab 1:160 abreißen musste (Umzug, Nachwuchs), baue ich seit ein paar Jahren eine Modulbahn. Es hat sich bereits gezeigt, dass diese Entscheidung goldrichtig war. Inzwischen hat die Modellbahn schon zwei Ortswechsel erfolgreich überstanden. Die Ortsflexibilität von Modulen war für mich sicherlich der Auslöser, um mich damit zu beschäftigen. Inzwischen habe ich aber viele Vorteile kennengelernt, so dass ich für mich persönlich diese Bauweise als ideal empfinde. Die kleine Fläche (0.4 m²/Modul) benötigt kaum Planung, so dass der Baubeginn schnell stattfindet. Änderungen sind auch noch relativ einfach während des Baus möglich. Durch die kleine Fläche kann man sich beim Landschaftsbau so richtig austoben und auch viele Sachen im Selbstbau erstellen. Wenn ein langer Zug über die Module fährt und man ein harmonisches Bild aus Landschaft, Gleisanlagen und Bahn sieht, ist das für mich das schönste Erlebnis.

Module


Konzept 

Das Thema meiner Anlage ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke der moderneren Bahn, also hauptsächlich Epoche V. Den Epochegedanken sehe ich allerdings nicht ganz so eng. Zwischen den zwei Wendemodulen, die auch als Schattenbahnhof dienen, werden die einzelnen Streckenmodule eingefügt, so dass der Gleisverlauf eines klassischen Hundeknochens entsteht.

Die Anlage möchte ich sowohl alleine wie auch mit mehreren Personen betreiben können. Abschaltbare Gleise, deren Zuleitungen ich durch alle Module hätte führen müssen, kamen daher nicht in Frage. aus diesem Grunde bin ich zum DCC-System gekommen und fahre digital auf Sicht. Die Weichen können sowohl herkömmlich via analogem Stellpult als auch digital über die Schiene geschaltet werden.

Meine Module

Die hängende Schlucht (fertig gestelltes Modul)

Das Thema Drunter und Drüber findet sich wohl auf jeder Modellbahn mehr oder weniger ausgeprägt. Bei der Modulbauweise bietet sich die Ausführung als “hängende Schlucht” an um auch mal etwas Höhenzentimeter zu überqueren und gerade bei so einem Thema zeigen sich die Stärken der Spur N. Daher konnte ich es nicht lassen und habe mich auch an einem Schluchtmodul mit einer Spannbetonbrücke versucht. Hier ist das Ergebnis.



Das KJG-Zeltlager
(fertig gestelltes Modul)

Auf diesem Modul ist die zweigleisige Hauptstrecke in einer leichten Kurve verlegt. Im Vordergrund findet man auf der linken Seite einen See mit Anglern und angrenzendem Wald. Die Wiese auf der rechten Modulhälfte wird von einem Zeltlager der KJG benutzt. Eigentlich sollte es ein Kinderlager werden, aber mangels passender Figuren entstand ein Lager für Jugendliche. Ein felsiger Steilhang mit Mischwald bildet den Hintergrund.



Der Reitunfall
(fertig gestelltes Modul)

Das Thema dieses kleinen Bogenmoduls ist ein Bachlauf, der sich in mehreren Stufen seinen Weg durch das Gelände gesucht hat. Den Bahndamm unterquert er in einer Betonunterführung moderner Bauart. Entlang des Bachs verläuft ein unbefestigter Weg, der von Fußgängern, Fahrradfahrern und Reitern genutzt wird. Eine Holzbrücke ermöglicht das Überqueren des Baches. Auf der linken Seite befindet sich eine Streuobstwiese. Eigentlich wollte ich ja eine Apfelplantage abbilden, aber auf Anraten von Wolfgang (das wird langweilig) habe ich meine Meinung geändert. Die Apfelbäume haben zu große Früchte; ich werde sie (die Bäume, nicht die Äpfel) irgendwann mal austauschen. Belebt wird die Wiese von Gänsen, die sich um einen kleinen Tümpel scharen, Schafen, Ziegen und einem Hahn. Die Scheune hat sich der Sohnemann als Autowerkstatt umgebaut und ist da kräftig am Schrauben. Die rechte Seite des Moduls wird dominiert von dem Sonnenblumenfeld. Das ist sicherlich auf meiner doch recht grünen Anlage ein deutlicher Farbtupfer, der zum Hinschauen verführt. Ich muss allerdings sagen, dass fast 12 Pakete à 96 Sonnenblumen eine Menge Holz sind. Ob ich das noch mal machen würde, könnte ich momentan gar nicht mal sagen. Zwischenmenschliche Verkehrsszenen werden ja z.B. im Miwula gerne in solchen Feldern abgebildet. Als Alternative habe ich mir eine andere Art Verkehrsunfall überlegt. Eine Reitergruppe wird von einem Hund erschreckt, die Pferde scheuen und eines wirft seinen Reiter ab und rast ins Sonnenblumenfeld.
 



Leadorf
(fast fertig)

Der Bahnhof von Leadorf liegt als kleiner Dorfbahnhof meiner zweigleisigen Hauptstrecke in einer weiten 90° Kurve. Die Gleisanlagen sind eigentlich recht sparsam ausgelegt: neben den beiden Durchfahrgleisen gibt es noch ein Überholgleis, ein kurzes Abstellgleis bzw. die Ladestraße. Der Personenverkehr wird durch Pendler die zu der nahegelegenen Stadt fahren, beherrscht. Das Bahnhofsgebäude selber liegt in Höhe der Gleise, der vordere Bereich des Moduls mit Busanbindung und Parkplätzen ist jedoch – abgetrennt durch eine Stützmauer – tiefer angeordnet. Hier entsteht ein Parkplatz und über einen Fußgängertunnel ein zweiter Zugang zu den Bahnsteigen. Der ländliche Charakter der Gegend wird durch den Reiterhof und das Kornfeld unterstrichen. Ein Trimm-dich-Pfad ermöglicht den gestressten Bewohnern einen sportlichen Ausgleich.



Die Awanst
(noch im Rohbau)

Meine zweite Betriebsstelle: eine Awanst (Ausweichanschlussstelle) mit Faller Car System-Strecke in einem dreiteiligen Segmentarrangement. Im rechten Segment ist gerade ein Unfall passiert.



Streit im Schrebergarten
 (im Bau)

Ein Schrebergarten ist für den Landschaftbau ein interessantes Motiv, da es viel Detailarbeit erlaubt. Als Eisenbahnerverein ist das Vereinsheim natürlich ein umgebauter Waggon. Zum Titel lässt sich sagen, dass ein Streit vorprogrammiert ist, wenn ein Nachbar grillen will, während der andere gerade nasses Holz verbrennt. Feuer und Grillglut sind mit LEDs untermalt. Ein Rauchgenerator sorgt für den Qualm.



Am Kanal
 (im Bau)

Das Thema dieses schmalen Moduls ist eine Kanalüberquerung der Bahn. Auf der rechten Seite befindet sich parallel dazu ein Weg, der von Fußgängern und Radfahren genutzt wird. Unter der Brücke haben sich Clochards eingerichtet. Auf der rechten Seite befindet sich eine Anlegestelle, wo etwas verladen werden soll. Ich weiß momentan allerdings noch nicht was ;-).



Hünengrab
 
(fertig gestelltes Modul)

Dieses Modul ist eigentlich eine Verlegenheitsarbeit. Da waren noch 30 cm Platz, den muss man doch ausnutzen. In einem Tannenwald befindet sich ein Hünengrab (eigentlich wollte ich ja eher eine Ausgrabung römischer Ruinen darstellen), das inzwischen zu einem Ausflugsziel mutiert ist.



Im
Tal der Naale (fertig gestelltes Modul)

Das fiktive Tal der fiktiven Naale liegt irgendwo im Mittelgebirge. Gekennzeichnet ist es durch einen furchtbaren Boden. Ackerbau, Holzwirtschaft und in neuerer Zeit auch Tourismus sind die Einnahmequellen.



TC Annastedt
(fertig gestelltes Modul)

Das Gelände, auf dem die Tennisplätze und das Clubhaus des TC Annastedts untergebracht sind, konnte der Verein günstig von der Gemeinde erwerben. Durch die Nähe der stark frequentierten Eisenbahnstrecke wurde das idyllisch am Waldrand liegende Grundstück wertlos und somit für den (nicht ganz unbegüterten) Verein erschwinglich. Die Lage hat aber auch einen Vorteil: vor allem die Güterzüge liefern den unterlegenen Spielern immer eine Entschuldigung für ihre Niederlage. Dieses Jahr steht das 25jährige Clubjubiläum an, das in Form eines Sommerfestes begangen wird. Dazu hatte bereits vor einem Jahr der Clubvorstand die Instandsetzung der Anlage beschlossen. Zahlreiche Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder waren nötig, um Clubhaus und die Außenanlagen in Schuss zu bringen. Das Essen wurde ebenfalls von Mitgliedern gespendet. Metzgermeister Weber, dessen Sohn auch begeisterter Tennisspieler ist, stellte das Grillfleisch zu einem besonders günstigen Preis zur Verfügung. Das Kölsch und die anderen Getränke spendierte die ortsansässige Bank. Eigentlich mussten nur die Tischdecken in der blauen Vereinsfarbe vom Verein angeschafft werden. Natürlich gehört auch ein kleines Turnier zu dem Sommerfest. Noch wird auf allen Plätzen hart gekämpft. Die Siegerehrung mit Preisverleihung ist für den Abend vorgesehen. An das Clubgelände grenzt ein Nadelwald mit einem Waldsee. Trotz der lauten Festivitäten nutzen Tiere diese Wasserstelle. Vielleicht sind sie ja auch durch die Bahnlinie schon etwas abgestumpft.



Das Mühlenmuseum
(fertig gestelltes Modul)

Mein erster Modulbau: ein kleines Museum mit Weide. Eine Windmühle passt ja eigentlich nicht in die moderne Zeit, daher hat sich der Besitzer entschlossen, sie in ein Museum umzuwandeln und damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.



Industriebaustelle
 (fertig)

Da ich auch mit meinen Modulen bei Ausstellungen des N-Bahnstammtisches Köln mitmache, habe ich auch ein paar Module mit der dort üblichen Norm, angelehnt an die des NCI, gebaut. Auf diesem Modul wurde wohl ein Industriegebäude in einem Naturschutzgebiet genehmigt. Das holt natürlich Demonstranten und Polizei auf den Plan. Kleine Gimmicks: Kran ist beweglich, Polizeifahrzeug beleuchet, Demonstranten haben Fackeln, Schweißer, Baustrahler, Autokran mit blinkenden Begrenzungslichtern und Schwinwerfern.



Au
tobahnbaustelle (Rohbau)

Die Bahn überquert eine Autobahn, die – wie sollte es anders sein – wegen Bauarbeiten einseitig gesperrt ist.



Wendemodule
 
(im Bau)

Die Wendemodule nutze ich als offene Schattenbahnhöfe mit 3 bzw. 4 Abstellgleisen.