Modullayout mit Timesaver

Hier dreht sich alles um die Modellbahn
N-Wolfgang
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von N-Wolfgang »

Hallo Helmut,

oh … da muss ich mehr erklären. Hier mal Bilder meiner Weichenantriebe.

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Diese Konstruktion ist unter dem Eindruck der gebrochenen Stellschwelle entstanden. Ziel war, dass der Stelldraht nur eine Hin- und Herbewegung in Betätigungsrichtung der Stellschwelle ausführt. Die Stellstange ist das jeweils falschfarbene Teil. Und in eine der Bohrungen wird der Stelldraht eingeklebt, der dann nach unten durch die Anlagenplatte an die Stellschwelle der Weiche geht. Damit ist der Stelldraht insgesamt etwa 16 mm lang, sein Durchmesser ist 0,8 mm. Er ist also relativ massiv und einigermaßen gerade.

Die Stellstange wird über einen Stellhebel bewegt, in dessen Langloch am hinteren Ende der Servo eingreift. Der Servo macht etwa +/- 45 Grad Stellwinkel, und über den Stellhebel kommen damit etwa +/- 2 mm Stellweg heraus. Der Stellhebel dreht sich um die vordere der beiden Säulen am Grundkörper und wird durch ein Sicherungshütchen unten in Position gehalten. Der Servo wird mit selbstschneidendenden Schräubchen oben auf den Säulen befestigt, deren Länge so bemessen ist, dass er direkt mit einer in seinen Stellhebel eingedrehten Schraube in den Stellhebel der Vorrichtung eingreifen kann.

Das Teil ist platzsparend und beidseitig verwendbar. Man kann es auch etwas von der Weiche entfernt einbauen und nimmt dann eben eine entsprechend verlängerte Stellstange. Dann allerdings empfiehlt es sich, in der Nähe vom Stelldraht noch einen Niederhalter einzubauen, damit sich die Stellstange am Ende nicht nur nach oben oder unten bewegt. Dieser Niederhalter ist aber auch zuweilen bei kurzen Stellschwellen hilfreich.

Wenn man diesen Antrieb genau rechtwinklig zur Stellschwelle einbaut, hat man also die Stellbewegung ziemlich präzise. Man kann auch mit der Stellstange oder dem am Ende seines Stellwegs vorstehenden Stellhebel Endschalter betätigen. So habe ich es zumindest gemacht, aber, ob das wirklich eine kluge Idee war, weiß ich nicht.

Dieser Antrieb setzt also nicht auf Flexibiltät und Federung, sondern auf Präzision. Der Stellbereich ist so hinoptimiert, dass der Antriebauch mal einen mm daneben sitzen kann. Notfalls druckt man sich eben eine Stellstange in Sonderabmessung. Das funktioniert recht gut.

Aber: Alles in allem stellt sich heraus, dass der Antrieb viel präziser ist als das restliche System „Modelleisenbahnanlage“. Zumindest, wenn das Sperrholz im Unterbau arbeitet. Man ist also ständig damit beschäftigt, die Stellbereiche der Servos nachzujustieren. Und da ist dann ein Knackpunkt: Die Weichen kriegt man damit immer irgendwie gestellt, aber wenn es sehr heftig wird, kann es Passieren, dass man den Arbeitspunkt eines Endschalters nicht mehr erreicht. Und dann fällt eben die Herzstückpolarisierung aus. Nicht schön …

Ich möchte deswegen an dieser Stelle keine Werbung für diesen Antrieb machen. Dafür bereitet er mir im Moment zu viele Sorgen. Und hier damit angeben, während man mit dem Gedanken spielt, deswegen alles erstmal wieder einzustampfen, wäre ja lächerlich.

Immerhin ist der Antrieb nach meinem Empfinden ziemlich geräuschneutral. Der Servo wird nicht leiser, aber auch nicht lauter damit. Die innere Füllkonstruktion des 3D-Drucks dämpft offenbar alles weg, was sonst in Resonanz zur Anlagengrundplatte geraten könnte.


LG
Wolfgang
LG
Wolfgang

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Know-How ist die Summe schlechter Erfahrungen
MHAG
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von MHAG »

Hallo Wolfgang,

das sieht sehr interessant aus! :)

Weil Du wegen der Herzstückpolarisierung schreibst:
Da könnte doch ein Halter für einen Sprungkontaktschalter (die halten meistens viel aus ;) ) noch mit "angedruckt" werden, der von dem Gleitstück betätigt wird, das "den Draht nach oben" trägt. wenn das in Form einer Rampe gemacht wird, dann könnte die Umschaltung etwa in der Mitte des Schaltvorgangs erfolgen. Mit zwei solchen Umschaltern rechts und links wäre es sogar möglich, dass das Herzstück während des Umstellens komplett abgeschaltet ist und nur in einer Endlage einer der beiden Schalter betätigt wird.
Die Idee ist mir gerade beim Lesen gekommen, vielleicht ist das was für Dich?

Was mir auch noch auffällt: Da ist keinerlei "Elastizität" im System drin. Ich würde da bei dem Stahldraht nach oben ansetzen, ungefähr so wie in der Text-Skizze:

Code: Alles auswählen

mit einem Knick 
_________    __________
         \  /
          \/
oder einer kleinen Schlaufe
___________ ___________            
          / \
          \_/
Das würde zumindest die "Holzarbeit" etwas ausgleichen, wobei ich die Schlaufe bevorzugen würde (ist schneller gemacht).
Wenn dann auch noch die Polarisierung vom Holz losgelöst an der Antriebseinheit montiert wird, kann das Holz arbeiten, wie es will :mrgreen:

Viele Grüße 8-)
Michael
N-Wolfgang
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von N-Wolfgang »

Hallo Michael,

ich hatte bei der Konstruktion auf der CAD-Anlage versucht, Schalter in allen möglichen und unmöglichen Positionen einzupassen, aber da gab’s keine so richtig überzeugende Lösung. Also hatte ich das Problem pragmatisch gelöst … weniger ist manchmal mehr.

Der Schalter ist ja auch einfach auf der Holzplatte montiert und eingestellt. Blöde ist halt, wenn man den Schalter nur minimal anders positionieren will - Geht nicht, weil die Befestigungsschraibe natürlich wieder ins alte Loch rutscht. Aber zwischenzeitlich habe ich festgestellt, dass der Schalter auch nur mit einer Schraube sehr sicher befestigt ist. Und damit lässt er sich notfalls auch ein kleines Stück schwenken und so der Zeitschaltpunkt ggfs korrigieren.

Aber, womit Du recht hast, viel Elastizität und Verformung lässt der Antrieb nicht zu. Das war auch durchaus so beabsichtigt. Allerdings erzeugt der Servo umso weniger Stellweg, je näher er an seine Endlage kommt, so dass das wieder zur geringen Elastizität passt. Ich wollte eben das andere Extrem, dass alles so nachgiebig ist, dass der Servo von einer Endlage in die andere rauscht, ohne dass sich die Weiche selbst auch nur einen mm bewegt, vermeiden.

Meine Gedanken gehen da in eine etwas andere Richtung, aber das muss noch ausexperimentiert werden: Ich würde künftig die Stellfeder in Weiche drin lassen. Sie stellt auf jeden Fall sicher, dass die Weichenzungen richtig liegen. Beim Stellvorgang wird die Stellschwelle, sobald die Feder zuschnappt, den Servo überholen. Wenn ich den Stelldrahtdurchmesser auf 0,6 mm reduziere, hat er einerseits mehr Spiel im Loch der Stellschwelle und wird auch etwas nachgiebiger, damit die Ruppigkeit der Feder zum Antrieb etwas gedämpft wird. Damit hätte dann der Antrieb etwas mehr Fehlertoleranz, ohne dass ich selbst Federn wickeln muss.

LG
Wolfgang
LG
Wolfgang

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Know-How ist die Summe schlechter Erfahrungen
Helmut
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Helmut »

Hallo,
dieses WE habe ich mal etwas an der linken Einfahrt in das Industriegebiet gearbeitet, sprich Gleise verlegt. Es geht erschreckend langsam, aber neigt sich doch allmählich dem Ende :) .

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Die Hauptstrecke sieht dann aktuell so aus:

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Gruß aus KerpeN
Helmut
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Helmut »

Hallo,
auch wenn das Weiterbasteln hier etwas zurückgestellt ist, beschäftigt mich der Anschluss der DKW's in der Hauptstrecke, akutell die DKW bei k.

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im Netz habe ich Kommentare gefunden, dass der Anschluss der Polarisierung ganz leicht wie bei den anderen Peco Weichen ist, die Weichen sind nur ineinander geschoben. Wenn ich die Anschlüsse allerdings durchmesse bzw. mit das Schema auf https://modellbahn-dortmund.de/tipps/el ... Gleis.html ansehe, komme ich zu anderen Ergebnissen. Ich benötige auf der Seite die beiden oberen (geraden) Fahrwege und den Abzweig unten rechts. Wenn ich die beiden geraden Fahrwege betrachte, ändert sich die Polarität der Herzstücke, obwohl die Stellung der beiden Stellschwellen identisch ist. Ich habe mir jetzt überlegt, dass die Stellung der Weiche (Rückmeldung des Flüsterantriebs) oberhalb von C ausgewertet wird, um die Polarität der DKW Herzstücke zu bestimmen. Meine Fragen sind jetzt:

Sind meine Überlegungen richtig oder habe ich einen Denkfehler? So einfach wie zwei separate Weichen finde ich das nicht.

Hat jemand eine bessere Idee?

Gruß aus KerpeN
Helmut
Jörg D
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Jörg D »

Moin Helmut!

Das Schema auf der Seite der Dortmunder stimmt schon.
Das einzige verwirrende ist, dass der obere (rote) Teil mit einem Anschluss am mittleren Herzstücken dargestellt ist, der untere (blaue) mit einem Anschluss an der Schiene.
Diese beiden mittleren Herzstücke, die auch bei Peco bedrahtet sind, bleiben immer gleich in der Polarität. Bei Dir müssen sie dann nur zwischen den Reglern umgeschaltet werden.

Die beiden äußeren Herzstücke werden über die Weichenantriebe umgeschaltet. Hier ist nur zu beachten, dass die Polarisierung jeweils vom gegenüberliegenden Antrieb kommt.
Wenn Deine Fahrstromumschaltung auf der DKW aus der Weichenlage abgeleitet werden soll, dann musst Du dafür zum Weichenantrieb parallel ein Relais schalten. Das habe ich bei mir auch so gemacht. Damit wird die Stromversorgung der DKW (in den Bildern rot und blau) komplett von einem auf den anderen Regler umgeschaltet.

Gruß
Jörg D
Helmut
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Helmut »

Hallo Jörg,
Jörg D hat geschrieben: 30 Sep 2025, 08:32 Die beiden äußeren Herzstücke werden über die Weichenantriebe umgeschaltet. Hier ist nur zu beachten, dass die Polarisierung jeweils vom gegenüberliegenden Antrieb kommt.
ja, das habe ich verstanden. Mein Denkproblem ist, dass doch beide "Gerade"-Varianten die gleichen Weichenstellungen haben, aber unterschiedliche Polarität der äußeren Herzstücke (blau / blau bzw. rot / rot). Das bekomme ich aber nicht mit der Umpolung der Weichenantriebe hin. Außer, beide Stellschwellen müssen umgestellt werden?

Gruß aus KerpeN
Helmut
Jörg D
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Jörg D »

Nein, die geraden Durchfahrten sind die beiden oberen Bilder.
Und dort stehen die beiden Weichenantriebe genau entgegengesetzt.
Bei einer "echten" DKW gibt es keine Stellung, in der gleichzeitig beide geraden Durchfahrten möglich sind.
Das gibt es nur bei den alten DKW von Minitrix mit nur einem Antrieb, die "beide gerade" und "beide Abzweig" konnten.

Gruß
Jörg D
MHAG
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von MHAG »

Hallo Helmut!

Wenn ich das richtig gesehen habe, ist da eine EKW eingebaut -- die ist etwas gemein beim Denken ;) Da muss man so tun, als wäre es eine DKW und entsprechend die beiden Antriebe schalten... auch wenn ein Fahrweg "Bogen" garnicht existiert (es fehlen zwei Zungen und Bogenschienen). Die beiden "Gerade-Fahrwege" sind als zwei einzelne Fahrwege zu betrachten, die nicht gleichzeitig bzw. mit der gleichen Antriebsstellung einstellbar sind. Ich weiß, da ist erst mal ein Knoten im Hirn... :lol: Kenne ich nur zu gut! :roll:
EDIT: Sehe gerade, Jörg war schneller in der Erklärung :)

Zur Polarisations-Knobelei: Ich habe jetzt einfach mal die drei unterschiedlichen Situationen für die linke Seite aufgemalt, ich hoffe, dass ich nichts übersehen habe. Passt das aus Deiner Sicht so?
Bild
Die Farben sollen nur die unterschiedlichen Polarisationen verdeutlichen, sind nicht als +/-/~~ zu sehen.
Der nächste Schritt wäre dann, in einer Matrix einzutragen, wie die einzelnen Antriebe für einen Fahrweg geschaltet werden müssen und wie die Abschnitte a bis i dabei gepolt sein sollen.
Evtl. kann es sinnvoll sein, die Spannungsversorgung eines Abschnitts von einem anderen Abschnitt abzugreifen und nicht von der Versorgungsleitung, das sollte man dann unter Umständen berücksichtigen.

Aber vielleicht bist Du ja schon weiter mit der Versorgungsüberlegung, dann vergiss die Zeichnungen oben...

Viele Grüße 8-)
Michael
Helmut
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Helmut »

Hallo,
ich habe meinen Denkfehler am Modell entdeckt: Da ich an dieser Stelle eine einfache Kreuzungsweiche verbaut habe, war es nicht so schnell sichtbar. Es gibt 4 Einstellungen der äußeren Herzstücke in Abhängigkeit von der Stellschwellen.

Stellung der Schwellen
1 1 gerade A
1 2 Abzweig a
2 1 Abzweig b
2 2 gerade B

Das ganze muss ich, wenn mal wieder etwas Zeit ist, in der Realität probieren. Danke für Eure Hilfe.

Gruß aus KerpeN
Helmut
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